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Schlechtes Gehör und Musik hören. Ein Tabu-Thema?

Wenn's nicht so gut in die anderen Themenbereiche passt...
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Genius Loci
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Schlechtes Gehör und Musik hören. Ein Tabu-Thema?

Beitrag von Genius Loci »

Ich lese oft Beschreibungen des Klangs, wie zu scharf, aggressive Höhen, warm, analytisch, zu wenig präsent.
Wenn man wie ich mal einen Hörtest gemacht hat beim Ohrenarzt, wird man vorsichtiger mit dem Beurteilen von Hifi/HighEnd. Als Beispiel, aggressive Höhen könnte auch auf einen Dynamikverlust des Gehör's hinweisen.
Der medizinische Zustand des Gehörs oder auch das seelische Befinden, haben grossen Einfluss auf das Hörempfinden, ja sogar auf den Musikgeschmack. Bestimmte Musik oder eben Frequenzen triggern Gefühle, Traumas an.

Im Frühling war ich an einer HighEnd-Messe. Ich war mit meinen 54 Jahren eher bei den Jüngsten. Das kann ich dann nicht ernst nehmen, wenn man noch denkt, man hört die Grille auf dem Mond.

Sooo schlecht ist jetzt mein Gehör nicht, dem Alter entsprechend. Ich bin halt anspruchsvoll, aber Hören wie mit 20ig geht halt nicht mehr. Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt viel investieren soll für eine neue HighEnd-Anlage. Ich kam zum Schluss: Ja erst recht! Allerdings mit einem superben DSP und Raumeinmessung. So kann ich flexibel Hörverluste ausgleichen. Und ich bin recht zufrieden mit dem Ergebnis! Dazu, das Gehör und das Gehirn lässt sich auch immer noch trainieren.

Wie sind Eure Erfahrungen damit?
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Re: Schlechtes Gehör und Musik hören. Ein Tabu-Thema?

Beitrag von Chris 1990 »

Ich bin der Meinung dass es kaum einen Unterschied macht man man ein sehr gutes Gehör hat oder ein etwas schlechteres, entscheidend ist das der Lautsprecher (bei einer guten Aufnahme) alles so wiedergibt das der reproduzierte Ton nicht von einem Original unterscheidbar ist.
Jemand mit Einschränkungen im hochtonbereich hört das Original ja auch dumpfer bzw nicht so brilliant als andere mit optimaler hörleistung.
Genau so im Grundton Bereich oder wo auch immer.
Wenn ein akustisches Signal wie der Live Ton eines Klaviers Messtechnisch mit dem der Aufnahme und der Reproduktion des Lautsprechers übereinstimmt dann macht der Lautsprecher schon einiges richtig.
Nicht vorhandene Klang-Verfärbungen usw vorausgesetzt.

Es ist wie mit dem sehen, niemand kann sagen ob das was ich als blauen Himmel sehe auch genau die gleiche Farbe ist die du siehst, es könnte sein das du in Wirklichkeit grün siehst, es aber nur als blau kennst…
Da ist sich auch die Wissenschaft noch nicht einig.

Sobald Lautsprecher akustisch verschwinden und man dem gehörten glauben schenken kann dass dies wirklich ist und nicht aus Lautsprechern kommt ist man dem Ideal nahe.

Hoffe man versteht meine Gedanken, es ist nicht leicht zu beschreiben.
Gruß Chris

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Re: Schlechtes Gehör und Musik hören. Ein Tabu-Thema?

Beitrag von tf11972 »

Wenn man noch bis 8 kHz hört, kann man Musik ziemlich uneingeschränkt genießen, denn oberhalb passiert musikalisch nicht mehr viel. Aus dem Grund geht auch das Audiogramm beim HNO nur bis 8 kHz, weil dieses primär auf Sprachverständlichkeit ausgerichtet ist.
Viele Grüße
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Re: Schlechtes Gehör und Musik hören. Ein Tabu-Thema?

Beitrag von Genius Loci »

tf11972 hat geschrieben: Mi 21. Jun 2023, 17:47 Wenn man noch bis 8 kHz hört, kann man Musik ziemlich uneingeschränkt genießen, denn oberhalb passiert musikalisch nicht mehr viel. Aus dem Grund geht auch das Audiogramm beim HNO nur bis 8 kHz, weil dieses primär auf Sprachverständlichkeit ausgerichtet ist.
Ich denke als Betroffener, ist man definitiv anderer Meinung. Hörverlust kann ich ganzen Hörbereich vorkommen, nicht nur im Hochton. Und wenn das Gehörte nicht überall gleich laut ist, fällt das deutlich auf (auch links und rechts), vor allem, wenn man weiss, wie es vorher klang. Das Spektrum von Musik ist bei 8 Kilohertz nicht fertig. Diese Grenze hat rein praktische Gründe, Hörgenuss interessiert da den Arzt weniger.
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Re: Schlechtes Gehör und Musik hören. Ein Tabu-Thema?

Beitrag von Modell T »

Den Arzt noch nicht, die Industrie schon. Ich trage Hörgeräte für 3400 € und kann Musik genießen. Sicher nicht mehr perfekt wie vor 30 Jahren. Aber habe ich vor 30 Jahren Musik genossen? Konnte ich gute und schlechte Qualität unterscheiden? Ich denke, die heutige Technik erlaubt den Unterschied und macht uns kritischer. Damals 2 geschlossene Boxen die in der Ecke standen und ordentlich Bumms hatten egal wo man stand. war auch egal, Hauptsache laut und Bass. Heute sitze ich im Stereodreieck einer 12000 € Anlage mit Hörgeräten und höre die Flöhe husten.

Aber zurück zum Hörverlust. Die Industrie stellt sich darauf ein. Es gibt genügend Musiker die ohne gutes Gehör ihren Beruf an den Nagel hängen können. Weiterhin wird die heutige Jugend die Zielgruppe der Zukunft sein. Wenn man sieht wie viele Jugendliche mit Kopfhörern und Handy unterwegs sind, freut sich Phonak und Co. Wir waren in überlauten Discos die es heute auch noch gibt, nur hatten wir nicht permanent Stöpsel im Ohr. Meine Ohren hat der Beruf ruiniert. In den Achtzigern hat keine Sau interessiert wie laut es in der Fabrikhalle ist. Aber egal, ist nun mal so und alles hat wie immer zwei Seiten. Durch die o.g. Situation wird die Entwicklung immer weiter voran schreiten und die Hörgeräte werden immer besser.

Ich freue mich darauf und darf im Januar 2024 neue ordern mit Zuschuss der Kasse. Mal sehen, evtl. hole ich mir früher Neue und pfeife auf den Zuschuss. Ok, sind ca. 600 € und 3000 - 3500 muss man eh drauf zahlen um gute Geräte zu bekommen.

Aber? Ist das nicht ein riesiges Stück Lebensqualität? Ist das nicht pure Freude gute Musik zu genießen?

Gruß Frank
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Re: Schlechtes Gehör und Musik hören. Ein Tabu-Thema?

Beitrag von tf11972 »

Genius Loci hat geschrieben: Mi 21. Jun 2023, 18:33 Ich denke als Betroffener, ist man definitiv anderer Meinung. Hörverlust kann ich ganzen Hörbereich vorkommen, nicht nur im Hochton. Und wenn das Gehörte nicht überall gleich laut ist, fällt das deutlich auf (auch links und rechts), vor allem, wenn man weiss, wie es vorher klang. Das Spektrum von Musik ist bei 8 Kilohertz nicht fertig.
Darum habe ich in meinem Post auch die Wörter "bis" und "ziemlich uneingeschränkt" eingebaut. Wenn man unter 8 kHz schon Einschränkungen des Hörvermögens hat, mindert das den Musikgenuss natürlich, andererseits können über 8 kHz durchaus musikalisch relevante Informationen vorkommen.
Im Übrigen vertrete ich dieselbe Meinung wie du: Bevor das Gehör noch schlechter wird, ruhig noch einmal investieren. So habe ich mir vor zwei Jahren ebenfalls die NV170 gegönnt.
Viele Grüße
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Re: Schlechtes Gehör und Musik hören. Ein Tabu-Thema?

Beitrag von Genius Loci »

Modell T hat geschrieben: Do 22. Jun 2023, 21:28 Den Arzt noch nicht, die Industrie schon. Ich trage Hörgeräte für 3400 € und kann Musik genießen. Sicher nicht mehr perfekt wie vor 30 Jahren. Aber habe ich vor 30 Jahren Musik genossen? Konnte ich gute und schlechte Qualität unterscheiden? Ich denke, die heutige Technik erlaubt den Unterschied und macht uns kritischer. Damals 2 geschlossene Boxen die in der Ecke standen und ordentlich Bumms hatten egal wo man stand. war auch egal, Hauptsache laut und Bass. Heute sitze ich im Stereodreieck einer 12000 € Anlage mit Hörgeräten und höre die Flöhe husten.

Aber zurück zum Hörverlust. Die Industrie stellt sich darauf ein. Es gibt genügend Musiker die ohne gutes Gehör ihren Beruf an den Nagel hängen können. Weiterhin wird die heutige Jugend die Zielgruppe der Zukunft sein. Wenn man sieht wie viele Jugendliche mit Kopfhörern und Handy unterwegs sind, freut sich Phonak und Co. Wir waren in überlauten Discos die es heute auch noch gibt, nur hatten wir nicht permanent Stöpsel im Ohr. Meine Ohren hat der Beruf ruiniert. In den Achtzigern hat keine Sau interessiert wie laut es in der Fabrikhalle ist. Aber egal, ist nun mal so und alles hat wie immer zwei Seiten. Durch die o.g. Situation wird die Entwicklung immer weiter voran schreiten und die Hörgeräte werden immer besser.

Ich freue mich darauf und darf im Januar 2024 neue ordern mit Zuschuss der Kasse. Mal sehen, evtl. hole ich mir früher Neue und pfeife auf den Zuschuss. Ok, sind ca. 600 € und 3000 - 3500 muss man eh drauf zahlen um gute Geräte zu bekommen.

Aber? Ist das nicht ein riesiges Stück Lebensqualität? Ist das nicht pure Freude gute Musik zu genießen?

Gruß Frank

Absolut, Musik ist auch mir sehr wichtig! Vitamine für die Seele und das Herz.
An Hörgeräte habe ich auch schon gedacht. Nicht mal unbedingt für den Alltag. Aber eben, das ist eine ganz schöne Investition. Noch mal eine Hifi-Anlage :roll: Vor vielen Jahren arbeitete ich in einer Hörgerätefirma. Geräte in deiner Preisklasse wurden vom Hersteller an den Importeur für 500.- Euro verkauft.
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Re: Schlechtes Gehör und Musik hören. Ein Tabu-Thema?

Beitrag von Modell T »

Das ist wie überall, 300% Aufschlag reichen nicht mehr. Es müssen bis 1200% sein. Aber jammern. ist aber anderes Thema.

Geh doch einfach mal zu einem Hörgeräteakustiker und lasse dich testen und beraten. Ich habe mir 3 Programme einstellen lassen zwischen denen ich wechsle. Normal für den Alltag, Störgeräusche oder zu Lautes wird gefiltert bzw. minimiert. Programm 2 & 3 ist nur für Musik, d.h. da ändert sich nichts.

Klar, ab 9 kHz ist Schluss, das stört aber nicht, das Gehirn versucht auszugleichen. Problematisch sind nur ganz leise Passagen, meist bei Klassik. Die hört man einfach nicht mehr bei normalen Pegeln. Kann man aber auch mit leben.

Ich bin auf jeden Fall gespannt auf eine neue Generation Hörgeräte. Man gibt so viel Geld in seinem Leben für Dinge aus die man in Frage stellen kann. 3 - 5000 € für gutes Hören sind da sicher gut angelegt. Wenn es auch überteuert ist!

Gruß Frank
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Re: Schlechtes Gehör und Musik hören. Ein Tabu-Thema?

Beitrag von Modell T »

Nächste Woche Donnerstag habe ich nach gut 5 Jahren einen Termin beim Akustiker. Gehör überprüfen und ggf. Stöpsel (Hörgeräte) neu programmieren. Bin gespannt, werde mich bei der Gelegenheit über den Fortschritt in der Hörgeräteakustik schlau machen.

Problem bei der Einstellung ist einfach der Zeitfaktor. Im Akustikraum klingt erst einmal alles toll. Wenn man dann raus kommt hat man einen ganz anderen Eindruck und Gehör bzw. Gehirn muss das erst einmal verarbeiten. Dazu braucht es 8 - 14 Tage. Wenn man dann noch zufrieden ist, ist alles gut. Wenn nicht, ab zum Akustiker und neu einstellen. Ist ein wenig nervig, lohnt sich aber.

Gruß Frank
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Re: Schlechtes Gehör und Musik hören. Ein Tabu-Thema?

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Modell T hat geschrieben: Mi 28. Jun 2023, 19:41 Nächste Woche Donnerstag habe ich nach gut 5 Jahren einen Termin beim Akustiker. Gehör überprüfen und ggf. Stöpsel (Hörgeräte) neu programmieren. Bin gespannt, werde mich bei der Gelegenheit über den Fortschritt in der Hörgeräteakustik schlau machen.

Problem bei der Einstellung ist einfach der Zeitfaktor. Im Akustikraum klingt erst einmal alles toll. Wenn man dann raus kommt hat man einen ganz anderen Eindruck und Gehör bzw. Gehirn muss das erst einmal verarbeiten. Dazu braucht es 8 - 14 Tage. Wenn man dann noch zufrieden ist, ist alles gut. Wenn nicht, ab zum Akustiker und neu einstellen. Ist ein wenig nervig, lohnt sich aber.

Gruß Frank
Ja ist halt wie bei der neuen Hifi-Anlage auch. :) Ich bin auch noch nicht fertig mit justieren. Aber leider kommt kein Nubi vorbei zur Abnahme. :lol:
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