Fachkundige und individuelle Beratung ist für uns selbstverständlich - rufen Sie uns an!
Sie erreichen unsere Hotline werktags von 10:00 bis 18:00 Uhr unter der 07171 8712 0 (Samstags: 10:00 bis 12:00 Uhr). Außerhalb Deutschlands wählen Sie +49 7171 87120. Im Dialog finden wir die optimale Klanglösung für Sie und klären etwaige Fragen oder Schwierigkeiten. Das nuForum ist seit dem 19. Juli 2023 im read-only-Modus: Das Ende einer Ära: Das nuForum schließt

Umbauanleitung SONY TA-VA777ES - für optimalen ABL-Anschluss

Fragen und Antworten zu Nubert ATM-Modulen
rudijopp

Umbauanleitung SONY TA-VA777ES - für optimalen ABL-Anschluss

Beitrag von rudijopp »

[EDIT]
>
> wichtiger HINWEIS bzgl.der "fehlenden" Umbaubilder:
> Wegen Serverabschaltung werden die ursprünglich verlinkten Bilder nicht mehr direkt im Thread angezeigt,
> aber ihr findet die jeweils passenden Bilder "jetzt NEU" in meiner Dropbox - Umbau-Bildergalerie
(Link) :!:
> (einfach zwei Browserfenster öffnen und das Modell aus der Liste auswählen)
>
>
> Grundsätzliches:
> 1. Warum MainIn (Endstufen-Eingänge) am AV-Receiver (kurz Amp) ?
> 2. HINWEISE zu den Umbauten !
> 3. Was benötigt man(n) für einen Umbau ?
> 4. nützliche Tipps für den ABL/ATM-Einsatz an "selbst aufgetrennten" Verstärkern
>
> All das wird hier beantwortet -> :text-link: <-
>
>
> [EDIT-ENDE]



Moin Moin...
...im wahrsten Sinne des Wortes. Mann, ich muss um sechs wieder raus :? ,

...eines noch ganz fix...
Rudi hat wieder fleißig gewerkelt und möchte euch heute "schon wieder" eine Umbauanleitung zum Zwecke der Nachahmung,
oder zumindestens für alle "Technikinteressierten" zur Betrachtung und Diskussion in "unser Forum" stellen.

Sorry an alle Modem-User, aber die Gesamtdatenmenge der Bilder von 1,3MB war unvermeidbar !

Bei dem Sony TA-VA777ES von "J.-L. Picard" handelt es sich um einen 25kg Koloss, der nicht nur mit seinem beachtlichen Gewicht, sondern mit grundsolider Bauweise, hochwertigen Bauteilen und insbesondere durch einen sehr lebendigen Klang beeindrucken kann. Dies sind keine Werbesprüche aus einem Prospekt, sondern das ist MEINE Meinung. Mehr dazu am Ende, wenn ich auf die abschliessenden Tests eingehe.

Die Aufgabenstellung:
Einbau von Vorverstärker-Ausgängen (PreOut) und Endstufen-Eingängen (Main-In) für die Frontkanäle L&R, sowie den Rear-(Surround-)Kanälen SL&SR. Im Fall von von "J.-L. Picard" aber nicht um zwei Nubert-ABL-Module einzusetzen, sondern die auch
hier im Forum gut bekannten RC-L- & RC-K-Module der gleichnamigen Canton-Lautsprecher. Ihre Wirkung ist mit der der ABL-
Module vergleichbar und auch ihr Anschluss ist am optimalsten zwischen Vor- und Endstufe eines Verstärkers.


*EDIT-Anfang* aus wichtigem gegebenem Anlass am 22.09.04 !!!

Der hier beschriebene Umbau ist nicht für die Canton-Unit-Module zu den RC-L- & RC-K-Lautsprechern geeignet !!!
Ausgiebige Test's von J.-L. Picard haben ergeben, dass diese übersteuert werden, nach längerem Betrieb sich sogar stark erwärmen und dann eine Klangverfälschung eintritt. Dies kann sogar bis zum Defekt der Module führen !!!

Ich rate also dringend Canton-Usern von diesem Umbau ab !!!

Mein eigener Umbau an meinem 777er und der Betrieb mit den Nubert-ABL-Modulen ist allerdings absolut problemlos.
Dies kann nur auf die "unkritische" Auslegung der Nubert-ABL-Module zurückzuführen sein, welche ja bekanntlich im Line-Pegelbereich (ca.200mV) genauso gut arbeiten, wie an Pre Out's (ca.1V) und selbst Eingangspegel bis eigentlich 8V (mit aktiver Bassanhebung 2,5V) verarbeiten können.

FAZIT: Umbau für Nubert-ABL = JA, aber für die Canton-Module = NEIN !!!


*EDIT-Ende*


Der Sony TA-VA777ES hat bereits PreOut's für 5Kanäle und 2xSub, aber diese sind SO WIE VORHANDEN für unsere Zwecke nicht nutzbar. Schon verherige Studien der ServiceManual haben gezeigt, dass die PreOut's durch Spannungsteilung hinter den Endstufen "abgegriffen" werden. Ein mir bis dato nicht bekannter Schaltungsaufbau, bei dem dann der Name "PreOut" nicht mehr "berechtigt" wäre. Wie dem auch sei; An der Gesamtqualität des Sony ändert das garnichts und spricht eher für das Vertrauen der Konstrukteure in die Qualität der Endstufen.
Für mich bedeutete dies aber ein erhöhten Aufwand, denn ich entschloss mich die vorhandenen PreOut's für Front L&R sowie Rear SL&SR intern "umzuklemmen", um dann nur die vier MainIn-Buchsen zusätzlich einbauen zu müssen. Einfacher wäre der Einbau von acht Buchsen gewesen (welche ich auch da hatte), aber mein "innerer Schweinehund" hinderte mich daran.

So - nun aber zur eigentlichen Umbauanleitung für den Sony TA-VA777ES mit meinem vorherigen allgemeinen Hinweis an alle "Nachahmungsbedürftigen":
Achtung ! Diese Anleitung ist von einem Hobby-Elektroniker und ist nur für "Lötis" geeignet! Wer es sich nicht zutraut -> Finger weg!
Schadensersatzansprüche werden grundsätzlich ausgeschlossen ! Wer den Umbau vornimmt, tut das auf eigene Gefahr!


...und los gehts...

01Bild
Da steht er nun. Es war schon anstrengend genug, ihn runter in die Werkstatt zu schaffen.
Erstmal runter mit dem Gehäuse. Dazu je zwei Schrauben links und rechts und drei hinten lösen.

02Bild
Die Rückansicht "vor dem chirurgischen Eingriff". Es kann auch sofort die Rückwand abgenommen werden.
Dazu sind etliche/alle Schrauben zu lösen. Achtung: auch drei von unten !

03Bild
Abgenommen sieht es dann so aus. Da die "vorhandenen" (SO nicht nutzbaren) PreOut's auf der LS-Anschlussplatine montiert sind,
muss diese ausgebaut werden. Um mehr "Baufreiheit" zu haben, wurden von mir die S-Video-, die Video-, die Audio- und die
RS-232-Platine ausgebaut. Dies ist nicht zwingend notwendig, aber mindestens die RS-232-Platine sollte raus. Das ist alles nicht
weiter wild, denn alle Platinen sind mit Flachband-Steckern verbunden.

04Bild
Jetzt ist die LS-Platine schon freier, aber sie hat diverse Steckverbindungen zur Endstufen-Paltine, welche alle gelöst werden müssen...

05Bild
...zuerst diese beiden Stecker (Endstufen-Ausgänge)...

06Bild
...dann dieser (Spannungsversorgung?/Relaisschaltungen?)...

07Bild
...schon lässt sich die LS-Platine "fast" abnehmen...

08Bild
...fehlt nur noch der "Multichannel-In"-Stecker...

09Bild
...und zu guter letzt noch diese Steckverbindung auf der Digital-Platine.

10Bild
So - die LS-Platine ist raus. Amp erstmal bei Seite um sich dieser zu widmen.

11Bild
Zum "Umklemmen" der PreOuts müssen einige vorhandene Bauteile entfernt werden. Dazu zählen alle hier rot gekennzeichneten SMD-Widerstände (R4751, R4705, R4759, R4709, R4760, R4710, R4757, R4707), die blau gekennzeichneten Kondensatoren (C4701, C4751, C4702, C4752), sowie die gelb (gelb) gekennzeichneten Drahtbrücken!

12Bild
Um jegliche Störeinflüsse zu vermeiden, werden nun noch die vier rot gekennzeichneten Leiterbahnfräsungen vorgenommen. Ich hab das mit dem Dremel gemacht. Diese Trennungen sind aus zweierlei Gründen erforderlich. Die unteren (nicht ganz so wichtig) trennen zusätzlich den Signalweg vom Hochpegelsignal der Endstufen (von denen ja das "ursprüngliche" PreOut-Signal "abgezweigt" wurde). Diese Leiterbahnen sind dann doppelt getrennt. Bei den Front-PreOut haben wir das schon durch entfernen der beiden Drahtbrücken (Bild 11, gelbe Kennzeichnung) erreicht.
Die oberen Trennungen auf der Massefläche der Platine sind sehr wichtig, denn dadurch wird die klare Trennung der Massewege im Amp beibehalten.

13Bild
So wie hier dargestellt, werden nun die Innenleiter/Masseabschirmung des PreOut-Signalkabels eingelötet. Ich verwende wie immer das ML 238-5 von Reichelt-Elektronik. Ein gutes koaxiales Signalkabel mit "massivem" Innenleiter für geringen Innenwiderstand. Zuschnitt 4x40cm (2xdavon für die MainIn).
Die roten Pfeile kennzeichnen auf der Platine jeweils den Signalleiter und die blauen kennzeichnen die Masseanschlüsse !

14Bild
Fertig eingelötet sieht das Ganze so aus. Die Masseabschirmung der Kabel ist verdrillt und zusätzlich mit 2mm-Schrumpfschlauch versehen (ganz kurz). Der rote Innenleiter ist immer für das Signal des rechten Kanals und der weisse für links. Damit sind die Arbeiten an der LS-Platine mit den PreOut's beendet.

15Bild
Weiter geht es mit der Rückwand, denn da müssen noch vier MainIn-Buchsen eingesetzt werden. Entsprechend dieser Skizze anzeichnen, Körnen, ca.6mm Vor- und mit 13mm Nachbohren. Die Rückwand ist wie alles an diesem Amp sehr massiv = 1,5mm-Blech!

16Bild
Buchsen einsetzen! Modell CBGISW und CBGIRT von Reichelt-Elektronik. Ich verwende GRUNDSÄTZLICH diese Buchsen, weil sie solide, vergoldet und isoliert sind. Letzteres ist mir für die absolut saubere Massetrennung wichtig!

17Bild
Hier eine Ansicht der bereits angelöteten 40cm Signalkabel ML 238-5 ! Dabei sind die roten Innenleiter an den innenliegenden Kontakt der roten Buchsen anzulöten und die weissen (welche hier bereits mit blauem Schrumpfschlauch verdeckt sind)... ..an die der schwarzen Buchsen. Masse, wie zu sehen, immer aussen !

18Bild
Die Rückwand kann nun wieder anmontiert werden, aber VORHER alle ausgebauten Platinen (Bild 03) wieder reinsetzen (entsprechend Bild 09 bis 05/bzw.bis Bild 03)! Die RS232-Platine kann auch später rein.

19Bild
Die Innenansicht im wieder zusammengebauten Zustand. Jetzt kann es mit der "eigentlichen" Auftrennung des Verstärkers losgehen. Um Verwechselungen zu vermeiden, habe ich die Leitungen von den MainIn-Buchsen und den modifizierten PreOut's gekennzeichnet.
Von links:
linkes blau gekennzeichnetes Kabel = Rear L&R-MainIn
linkes rot gekennzeichnetes Kabel = Front L&R-MainIn
zweites rot gekennzeichnetes Kabel = Front L&R-PreOut
rechtes blau gekennzeichnetes Kabel = Rear L&R-PreOut

20Bild
Hier müssen wir ran. Diese Stecker stellen die Signalverbindung von der Volume-Platine zur Endstufe her. Diese Signalleitungen müssen getrennt werden. Die Kanalbelegung ist wie im Bild 20 angegeben. Kabel durchschneiden, abisolieren und die entsprechenden Signal- und Masseleitungen mit den neuen Kabeln (Bild 19) verlöten. Auf saubere Verarbeitung achten - keine Kurzschlüsse - Schrumpfschläuche verwenden !

21Bild
So in etwa sollte alles im fertigen Zustand aussehen!

22Bild
Komplette Ansicht des Kabelbündels. Durch eine leichte Anhebung mittels Kabelbinder verlaufen die Signalleitungen "höher" und sind somit nicht in der Nähe von Spannungs- oder Hochpegel-Signalleitungen. Alles nur, um bestmögliche Störsicherheit und Signaltrennung zu erreichen.

23Bild
Zum Schluss noch ein Blick auf die Rückwand mit den "modifizierten PreOut's" und den "neuen MainIn's".

Nach jeweils ca.2,5-3h Arbeit an zwei Tagen war das der bislang aufwendigste Umbau, den ich gemacht habe. Nicht zuletzt hab ich mir das aber auch "selbst eingebrockt", wie ich am Anfang geschrieben habe.
Folgt nun aber noch die Testzeit...

Getestet hab ich denn erst heute morgen (04.09./am dritten Tag):
1.Test:
Quelle war mein CDP, welchen ich am Multichannel-In (FrontL&R) angeschlossen habe (Analog-Direkt-Schaltung aktiviert, was bei diesem Amp auch wirklich so ist!). Von den modifizierten FrontPreOut zum ABL10/100 und dann
zu den neuen FrontMainIn. Zusätzlich eine Cinchbrücke von RearPreOut zu RearMainIn (dies ist erforderlich, denn
die Sicherheitsschaltungen des Sony würden ihn deaktivieren, wenn die MainIn "offen" blieben / wie auch beim Denon AVR-3803 von "Qwert"). Dann natürlich noch meine nuWave10 an die Front-LS-Anschlüsse. Was mir sofort auffiel: der Sony hatte bei noch ausgeschaltetem
CDP NULL-Grundrauschen bei Maximalpegel, also kein Eigenrauschen - Genial !!! Was dann kam hatte mich überrascht, denn der Sony baute eine unglaublich lebendige Bühne auf. Ich lag am Boden, dicht bei den Amps,
und fühlte mich aber dort, wo man bei anderen Amps im Stereodreieck stehen muss. Auch die Detailtreue war
genial. Einfach ein klasse Gerät der Sony.
2.Test
Eigentlich alles wie vor, nur das ich nun alleine die RearKanäle getestet hab, also die nuWave10 an Rear-LS-Anschluss, ABL und Cinchbrücke getauscht und den CDP an RearL&R-In vom Multichannel-In. Ergebnis war das Gleiche wie zuvor.

Das war's. Ich hab den Amp ganz fix verpackt. Montag geht er wieder auf Reisen.
J.-L. Picard wird mit
seinem Sony TA-VA 777 ES und den Canton RC-L und RC-K nun noch mehr Freude haben, als er es ohnehin schon immer hatte, denn die Module "wirken" nun da, wo sie sollten :wink:

So - nu gute Nacht und dir Andreas morgen viel Vorfreude beim lesen :lol:


Nachfolgend nützliche Tipps und wichtige Hinweise "by Rudi" für den ABL/ATM-Einsatz an "selbst aufgetrennten" Verstärkern:

1. PreOut (vorhandene oder neue) -> neue MainIn:
Es ist zwingend erforderlich eine Cinch-Kabelverbindung zwischen dem jeweiligen PreOut und neuen MainIn herzustellen, bzw. das ABL/ATM dort einzuschleifen, bevor der Verstärker/Receiver in Betrieb genommen wird ! Während des Betriebes sollte diese Verbindung nicht getrennt und insbesondere das ABL nicht ausgeschaltet werden !

2. ABL/ATM-Netzteil (gilt natürlich auch für mehrere):
a) Es ist zu empfehlen das Netzteil des ABL/ATM an die geschaltete Netzdose des Receivers anzuschließen (sofern vorhanden). Damit ist das Netzteil des Moduls immer gleichzeitig mit Spannung versorgt, wenn es der Verstärker auch ist und umgekehrt genauso. Bei dieser Netzteil-Anschlussvariante und Verwendung des ATM, sollte der Power-Schalter auf der Rückseite des ATM von AUTO auf ON gestellt werden (beim ABL bleibt er für immer auf "I", also AN) !

b) Ist keine geschaltete Netzdose am Amp vorhanden, ist es gerade beim ABL sinnvoll, das Netzteil an eine Master/Slave-Steckdosenleiste mit anzuschließen, bei der der Verstärker das Master-Gerät ist (max.Belastbarkeit der Master-Dose beachten), oder eine einfache Steckdosenleiste mit Hauptschalter zu verwenden. Dadurch ist - wie in Punkt 2.a) - automatisch gewährleistet, dass das ABL Versorgungsspannung erhält, wenn der Verstärker in Betrieb genommen wird.

3. ATM zwischen PreOut und MainIn:
Beim ATM kann man prinzipiell immer genauso verfahren wie unter Punkt 2 - man muss es aber nicht, denn es kann auch problemlos die Auto-Power-Schaltung des ATM genutzt werden. Das Netzteil ist dabei an eine beliebige Steckdose unter Dauerspannung, aber das ATM schaltet sich nur mit ein, wenn auch Signal anliegt und auch automatisch wieder aus (zeitverzögert). Für diese Variante ist beim ATM zwingend der Eingang 1 zu verwenden !
Wer ein ATM für den Center-LS verwenden möchte, sollte darauf achten, dass im Mono-Betrieb des ATM und Verwendung der Auto-Power-Schaltung der rechte Kanal des Eingang 1 verwendet wird.

4. Maßnahme gegen Brummstörungen:
Alle Cinch-Signalkabel der ABL/ATM-Module sind von den Netzteilen der ABL/ATM mindestens 10cm fern zu halten, um Störeinstreuungen zu vermeiden !


bis denn dann,
der Rudi :sweat: :sweat: :sweat:
Zuletzt geändert von rudijopp am Mo 18. Aug 2014, 08:11, insgesamt 4-mal geändert.
J.-L. Picard
gerade reingestolpert
Beiträge: 4
Registriert: Mo 23. Aug 2004, 19:33
Wohnort: Köln

Beitrag von J.-L. Picard »

Mensch Rudi,

da kann ich nur staunen :o !
Sieht ja richtig Klasse aus deine Arbeit. Da hast Du wirklich dein Meisterstück abgeliefert.
Ich kann's kaum noch erwarten, bis das Teil endlich wieder bei mir ist, um es dann mit
der neuen RC-Anschlusstechnik auzuprobieren :) . Bin wirklich gespannt, was die Nutzung der
Digitalschaltkreise (jetzt kann ich sie endlich in Verbindung mit den RC-Modulen nutzen)
in den Surround-Modi so bringen.

Nochmals vielen Dank für deinen technischen Support. "Rudi for President" :D

Für's Forum im Folgenden der Hintergrund zu dieser Umbauaktion.

Ich hatte Rudi die folgende E-mail zu dieser Thematik geschrieben,
worauf er sich zum Umbau bereit erklärte:

"Hallo Rüdiger,

ich habe im Nubert-Forum gelesen, dass Du Vor- und Endstufen von diversen AV-Verstäkern/Recievern
erfolgreich aufgetrennt hast, um den sauberen Anschluss eines Basslinearisierungsmoduls (ABL) - wie sie
bei Canton oder Nubert zum Einsatz kommen - zu ermöglichen. Deine Ergebnisse sehen wirklich Klasse aus!
Saubere Arbeit!

Der Grund, warum ich mich bei Dir melde ist folgender:
Ich bin Besitzer eines Sony-Verstärkers (TA-VA 777 ES, 5.1 AV-Verstäker, ausser Radioteil Baugleich
zum Sony-Reciever STR-DA 777 ES ) und eines Canton Ergo Boxen-Sets (Front: Ergo RC-L, Rear: Ergo RC-K,
Center Ergo CM-52). Zu den Front- und den Rear-Speakern gehört serienmässig ein ABL-Modul. Sowohl mit
dem Verstärker (toller Klang, 25 kg -> gebaut für die Ewigkeit) als auch mit dem Lautsprechern (mit ABL-Modul
im Kinobetrieb ein absoluter Hammer; da krieg ich schon Angst, bei dem Gedanken, was beim Anschluss eines
Subwoofers noch so passieren könnte) bin ich hoch zufrieden.
Nur kann ich leider nicht die digitalen Schaltkreise des Verstärkers in Zusammenarbeit mit den ABL-Modulen
nutzen, weil (Du weisst sicher längst wo das Problem liegt) das Gerät keine auftrennbare Vor- und Endstufe
besitzt. Ich betreibe den Verstärker nur im Analogbetrieb, die ABL-Module sind zwischen Verstärker und DVD-
Player (Panasonic DVD-A7) bzw. zwischen Verstärker und CD-Player (Marantz CD 6000 OSE) geschaltet.

Um alle Funktionen des Sonys in Zusammenarbeit mit den ABL-Modulen nutzen zu können, würde ich den
Verstärker gerne von Dir auftrennen lassen (Front- und Rear-Kanäle). Da ich mich mit der Technik des Gerätes
schon eine wenig auseinderander gesezt habe (Servicemanual habe ich mir aus dem Netz gezogen:
http://jbmaudio.com/Sony777es/Sony777es.htm), kann ich Dir folgende Vorabinformationen zum Verstärkeraufbau
geben.

Der Verstärker ist aus verschiedenen Boards in Modul-Bauweise zusammengebaut.
Die für den Umbau wichtigen Boards wären warscheinlich: Amplifier-Board (Endstufen), Volume-Board
(Vorverstärker), Digital-Board (Digitale Schaltkreise, parallel zur Audio-Direct-Line), SP-TM-Board
(Anschluss-Board mit analogen 5.1 Eingängen und 5.1 Pre-Out Ausgängen; die 5.1 Pre-Out Ausgänge sind
keine wirklichen Ausgänge vom Vorverstärker, sondern vielmehr ein herunterskaliertes Signal der Endstufe).
Der Verstärker besitzt (soweit ich das erkennen kann) einen diskreten Aufbau für die einzelnen Kanäle.

Prinzipiell lässt sich der Verstärker (wieder, soweit ich das beurteilen kann) vor- oder hinter dem Volume-Board
(Vorverstärker) auftrennen. Vor dem Eingang zum Volume-Board werden die Direct-Line-Signale und analogisierten
digitalen Signale zusammengeführt. Die Signalstärke müsste laut Schaltplan im Servicemanual einem Hochpegelsignal
entsprechen, welches einen Widerstand von 1kOhm passiert hat (das Direct-Line-Signal passiert nur diesen
Widerstand, bevor es in das Volume-Board läuft).

Nach dem Passieren des Volume-Boards laufen die Signale in fünf diskrete Endstufen, die sich auf dem Amplifier-
Board befinden. Zur Pegelstärke kann ich hier nichts verlässliches sagen. Jedoch hat sich ein Verstärker-Umbauer
(dieser hatte jedoch nur Erfahrung mit analogen Verstärkern für Live-Musiker) das Gerät schon einmal angesehen
und den Sony-Kundendienst angerufen (die waren natürlich dagegen, aber was sollen die auch anderes sagen).
Seiner Meinung nach ist die Signalstärke zwischen Vor- und Endstufe nicht geeignet (wohl zu niedrig, kein wirkliches
Hochpegelsignal) um an dieser Stelle einen sauberen Anschluss des ABL-Moduls zu gewährleisten. Die andere (obige)
Möglichkeit hat er damals nicht gepüft und mir dann vom Umbau grundsätzlich abgeraten. Allerdings befand sich
damals das Gerät auch noch in der Garantiezeit. Dieses ist jetzt nicht mehr der Fall.

So Rüdiger, jetzt habe ich Dir eine ganze Menge zu diesem Thema geschrieben und hoffentlich nicht allzuviel deiner
Zeit geraubt. Wie Du unschwer gemerkt hast, habe ich mich schon einmal tiefer mit diesem Thema auseinander
gesetzt, d.h. mir liegt wirklich etwas daran, den Sony TA-VA 777 ES umbauen zu lassen. So einen Umbau traue ich
mir selber jedoch nicht zu (bin von Hause aus Maschinenbau-Ingenieur). Wenn es jemanden in dieser Republik gibt,
der dieses bewerkstelligen könnte, dann bist Du das warscheinlich mit deinen praktischen Erfahrungen auf diesem
Gebiet.

Wichtig für mich wäre vorab zu klären, ob der Umbau einen Klangqualitätsverlust verursachen könnte (ich denke hier
könnte die Signalpegelfrage entscheidend sein). Wenn dieses eintreten könnte, würde ich warscheinlich den Umbau
nicht vornehmen lassen.
Also nun die entscheidende Frage an Dich: Könntest (und würdest) Du diesen Umbau vornehmen und sicherstellen,
dass die Klangqualität des Gerätes (eben die Stärke dieses Verstärkers) nicht merklich darunter leidet? Da mir die
Sache als Heimkinofan wirklich wichtig ist - ein neuer Verstärker mit dieser Klangqualität und mit auftrennbarer Vor-
und Endstufe würde mich ca. 1500 Euro kosten .

Mit freundlichen Grüssen,

Andreas"

J.L. Picard

P.S.: Obwohl im Moment noch kein Nubert-Produkt besitze (kann aber durchaus mit dem AW-1000 noch passieren),
hoffe ich, dass mich das Forum trotzdem duldet :wink: . War aber schon 'mal beim Nubert in Schwäbisch
Gmünd und habe mir die NuWaves (85er) und die Nulines (80er) angehört. Tolle Lautsprecher & nette Berater!
Habe mich aber dann jedoch für das Ergo-Set entschieden und es bis heute auch noch nicht bereut.
Zuletzt geändert von J.-L. Picard am So 5. Sep 2004, 17:22, insgesamt 2-mal geändert.
Panasonic:TX36PL30D,DVDA7,NVHD636;Sony TAVA777ES;Marantz CD6000OSE;Phillips CDR760;Dual CS5000;TEAC V1050;Denon TU1500RD;Oehlbach:NF214,NF2,NF13;Intertechnik:KHS131S,ECLIPSE900;Monitor B&W LS1000;HMS Energia;Canton ERGO:RCL,RCK,CM52DC,AR Chronos W38
rudijopp

Beitrag von rudijopp »

J.-L. Picard hat geschrieben:Mensch Rudi,

da kann ich nur nur staunen :o !
Sieht ja richtig Klasse aus deine Arbeit. Da hast Du wirklich dein Meisterstück abgelierfert.
Ich kann's kaum noch erwarten, bis das Teil endlich wieder bei mir ist...
Wart's ab und urteile dann. Ich bin aber überzeugt, dass deine Begeisterung noch zu steigern ist :wink:

Der Rudi
Benutzeravatar
Lopo
Semi
Semi
Beiträge: 51
Registriert: So 5. Sep 2004, 18:50
Wohnort: Rheda-Wiedenbrück

Beitrag von Lopo »

Wow, Rudi, das ist mal wieder der Hammer!

Ich bin seit längerem passiver Nutzer des Forums und mußte mich jetzt aber einfach anmelden, um meine Begeisterung für Deine Umbauanleitungen auszudrücken!

Es ist immer wieder hochinteressant, diese zu studieren, Respekt!

Lopo
rudijopp

Beitrag von rudijopp »

Lopo hat geschrieben:Wow, Rudi, das ist mal wieder der Hammer!

Ich bin seit längerem passiver Nutzer des Forums und mußte mich jetzt aber einfach anmelden, um meine Begeisterung für Deine Umbauanleitungen auszudrücken!

Es ist immer wieder hochinteressant, diese zu studieren, Respekt!

Lopo
Vielen Dank :oops:

Als "Frischling" bekommst du aber gleich mein Begrüßungsgedicht "um die Ohren" :wink:

Hast du Kummer oder Sorgen,
frag gleich morgen,
die Nubianer Forumisten,
denn die haben alle was auf der Kisten.
Gibt's ein Problem,
ob groß ob klein,
soll nicht dein Alleiniges sein.
Wir helfen gern,
täglich rund um die Uhr.
Probier es aus,
dann guckst du nur


bis denn dann,
der Rudi

...und noch ein bisschen "Lesestoff"...
Rudi's publizierte Amp-Umbauten für optimalen ABL-Anschluss:
Onkyo TX-SR701E-THX / Onkyo TX-DS797-THX von "Illmatic" / Marantz SR6200 von "bibolino"
Denon AVR-3803 von "Qwert" / Onkyo TX-DS575 / Onkyo TX-SR600 zzgl. ABL-Testbericht
Pioneer VSX-D512 von "thor" / Sony TA-VA777ES von "J.-L. Picard"
selbstgemachte Heimkino-Test-DVD:
Rudi's ultimative 51 Trailer-DVD
Homernoid

Beitrag von Homernoid »

Wow.
Ich bin immer wieder begeistert wenn ich das hier so lese.
Jetzt müsste man nur noch wissen ob man sowas auch mit komplett volldigitalen Receivern wie z.B. die mit "S-Master-Pro-Technologie" a la Sony STR-DA5000ES machen kann. ;)
rudijopp

Beitrag von rudijopp »

Homernoid hat geschrieben:Wow.
Ich bin immer wieder begeistert wenn ich das hier so lese.
Jetzt müsste man nur noch wissen ob man sowas auch mit komplett volldigitalen Receivern wie z.B. die mit "S-Master-Pro-Technologie" a la Sony STR-DA5000ES machen kann. ;)
Moin Moin,
das Thema "sind Digitalverstärker auftrennbar" versuche ich gerade herauszufinden. Eines ist mir aber bereits aufgefallen. Die
Sonys z.Bsp haben "normale" PreOuts. PreOuts sind analog, also kann ich das Signal zurückverfolgen und eine "Trennstelle" vorsehen um dann MainIns zu setzen :wink:

bis denn dann,
der Rudi

Rudi's publizierte Amp-Umbauten für optimalen ABL-Anschluss:
Onkyo TX-SR701E-THX / Onkyo TX-DS797-THX von "Illmatic" / Marantz SR6200 von "bibolino"
Denon AVR-3803 von "Qwert" / Onkyo TX-DS575 / Onkyo TX-SR600 zzgl. ABL-Testbericht
Pioneer VSX-D512 von "thor" / Sony TA-VA777ES von "J.-L. Picard"
selbstgemachte Heimkino-Test-DVD:
Rudi's ultimative 51 Trailer-DVD
Homernoid

Beitrag von Homernoid »

Ich versuche mal an ein Service-manual von diesen Modellen ranzukommen.
Muss mal schauen, ob ich da was finde. Wäre ja recht interessant zu wissen.
rudijopp

Beitrag von rudijopp »

rudijopp hat geschrieben:Moin Moin,
das Thema "sind Digitalverstärker auftrennbar" versuche ich gerade herauszufinden. Eines ist mir aber bereits aufgefallen. Die Sony's z.Bsp haben "normale" PreOuts. PreOuts sind analog, also kann ich das Signal zurückverfolgen und eine "Trennstelle" vorsehen um dann MainIns zu setzen :wink:
...ich muss mich hier ein wenig selbst ausbremsen, denn die PreOuts dieser *neuen* Sony's könnten natürlich genau wie beim 777er HINTER den Endstufen durch Spannungsteilung "abgegriffen" werden. Dann sieht die Welt schon wieder anders aus :cry:

Naja - es müssen ServiceManual's her :wink:

Der Rudi
Homernoid

Beitrag von Homernoid »

PN ist raus. ;)
Antworten