Bei Aufnahmen findet das (Audio-) Mastering i.d.R. um 85dB statt, denn da zeigt die"equal-loudness" Kurvenschar den flachsten Verlauf.Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, warum ein neutral zu messender Lautsprecher leise besser spielen soll, als andere Lautsprecher mit der gleichen Eigenschaft.

Bei jedem anderen Abhör-Schallpegel passt es dann nicht mehr ganz, insbesondere beim leiseren Abhören. Als Ausgleich dazu wurde die Loudness-Regelung eingeführt um damit wieder möglichst nahe an den vom Toningenieur angestrebten Sound zu kommen.
Ein "neutral zu messender LS" lässt noch viel Spielraum. Wenn der Entwickler den LS vornehmlich bei hohem Schalldruck abstimmt, resultiert daraus eine andere Abstimmung als bei mittlerem oder geringem Schalldruck - siehe wieder Diagramm.
Durch leicht unterschiedliche Abstrahlung unter Winkel und kleinen Unterschieden im Achsenfrequenzgang sind z.B. die Blauertschen Bänder unterschiedlich stark ausgeprägt und führen so zu völlig anderen (Richtungs-/Tiefen-) Eindrücken.
Nun kann ein LS bei geringem Schalldruck so abgestimmt werden, dass Stimmen schön ausgeprägt vorne wahrgenommen werden (oft tritt dies auch aufgrund der Kantendiffraktion bei üblicher Schallwandgröße ein), das hat aber oft zur Folge, dass bei hohem Schalldruck der LS schnell unangenehm aggressiv klingt.
Ein LS der leise etwas langweilig klingt, kann mit Loudness aufgepeppt werden. Bei einem leise toll klingenden LS, der bei hohem Schalldruck aggressiv klingt, ist es viel schwieriger diesen anzupassen.
Gruß Armin