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Dynaudio Contour 20 vs. nuVero 60

Fragen und Antworten zu Nubert Boxen in klassischer Zwei-Kanal-Anwendung
ctrl
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Re: Dynaudio Contour 20 vs. nuVero 60

Beitrag von ctrl »

Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, warum ein neutral zu messender Lautsprecher leise besser spielen soll, als andere Lautsprecher mit der gleichen Eigenschaft.
Bei Aufnahmen findet das (Audio-) Mastering i.d.R. um 85dB statt, denn da zeigt die"equal-loudness" Kurvenschar den flachsten Verlauf.

Bild

Bei jedem anderen Abhör-Schallpegel passt es dann nicht mehr ganz, insbesondere beim leiseren Abhören. Als Ausgleich dazu wurde die Loudness-Regelung eingeführt um damit wieder möglichst nahe an den vom Toningenieur angestrebten Sound zu kommen.

Ein "neutral zu messender LS" lässt noch viel Spielraum. Wenn der Entwickler den LS vornehmlich bei hohem Schalldruck abstimmt, resultiert daraus eine andere Abstimmung als bei mittlerem oder geringem Schalldruck - siehe wieder Diagramm.

Durch leicht unterschiedliche Abstrahlung unter Winkel und kleinen Unterschieden im Achsenfrequenzgang sind z.B. die Blauertschen Bänder unterschiedlich stark ausgeprägt und führen so zu völlig anderen (Richtungs-/Tiefen-) Eindrücken.

Nun kann ein LS bei geringem Schalldruck so abgestimmt werden, dass Stimmen schön ausgeprägt vorne wahrgenommen werden (oft tritt dies auch aufgrund der Kantendiffraktion bei üblicher Schallwandgröße ein), das hat aber oft zur Folge, dass bei hohem Schalldruck der LS schnell unangenehm aggressiv klingt.

Ein LS der leise etwas langweilig klingt, kann mit Loudness aufgepeppt werden. Bei einem leise toll klingenden LS, der bei hohem Schalldruck aggressiv klingt, ist es viel schwieriger diesen anzupassen.

Gruß Armin
rockyou
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Re: Dynaudio Contour 20 vs. nuVero 60

Beitrag von rockyou »

Andibuss hat geschrieben:Ich bin für die Beibehaltung des Dynamikumfangs und kein Freund der Loudness-Anpassungen, sitze aber auch in meinem Keller, ohne jemanden zu stören. Bei der NV60 finde ich gerade so faszinierend, dass sie auch leise noch toll klingt. Mahlers Zweite mit den hr-Sinfonieorchester unter Paavo Järvi auf Blu Ray war da einfach ein Genuss mit seinem großen Dynamikumfang. Was man bei dem Loudness-Wahn immer wieder vergisst (oder auf Dauer verlernt) ist, dass die Dynamik auch Stimmungen transportiert.
Aber du hörst doch, wie oben geschrieben, nur den „richtigen“ Klang bei einer definierten Lautstärke, da es eben eine Aufnahme und kein Live-Konzert ist. Somit kann es durch die gehörrichtige Loudness des nuControl sogar „richtiger“ klingen. Die gehörrichtige Loudnessfunktion hat mit dem Loudness-War bzw. der Dynamikkompression auf vielen Aufnahmen doch überhaupt nichts zu tun!
2 x nuVero 7, 4 x AW-600, nuControl, nuPower D, Rotel rcd 1072
weitere Nubertboxen, kleine Dual-Drehersammlung
"Das ist Neil Youngs Gitarre, die sich zu ihresgleichen ungefähr so verhält wie Excalibur zu den Schwertern." (Jan Küveler, Die Welt)
Viktor Novyy

Re: Dynaudio Contour 20 vs. nuVero 60

Beitrag von Viktor Novyy »

Mal ein praktisches Beispiel mit nuControl, nuPower d und nuVero 140. Ich stellte den Pegel vor dem Beginn einer klassischen Aufnahme auf -15 dB und die Loudness-Einstellung auf 20 dB (was die formell korrekte Einstellung ist). Anhand der Grafik vom nuControl erkennt man, dass dann nur noch in einem kleinen Bereich im Bass nachgeholfen wird. Musste ich die Musik, aus welchen Gründen auch immer, leiser stellen, blieb der Eindruck des "vollen Klangbildes" erhalten. Wenn es mal lauter wurde (bei zu PCM gewandelten DSD-Aufnahmen z.B.), wirkt sie nicht mehr. Die gehörrichtige Lautstärke hat mit dem Loudness War nichts zu tun. Problematisch wird die Einstellung der gehörrichtigen Lautstärke, wenn man nicht vorher den Bass entsprechend behandelt hat. Die beliebte "um die 40 Hz-Mode" wird dann auch bei geringeren Pegeln angeregt und es kann bereits bei leiser gehörter Musik dröhnen.

@ctrl

Das sind sehr nützliche Informationen. Aber einen "leise toll klingenden Lautsprecher" würde ich wohl trotzdem eher meiden, weil dass m.E. eine Bassanhebung oder Badewannen-Abstimmung bedingt.
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Loudness.jpg
Zuletzt geändert von Viktor Novyy am Fr 28. Jun 2019, 22:49, insgesamt 1-mal geändert.
Viktor Novyy

Re: Dynaudio Contour 20 vs. nuVero 60

Beitrag von Viktor Novyy »

aaof hat geschrieben:
Viktor Novyy hat geschrieben:Gibt es denn ein konkretes Beispiel, welcher Hersteller dem Garantieübertrag nicht zustimmt?
McIntosh und Accuphase teilweise. Dort werden die Garantiezeiten nicht auf den Käufer (gebraucht) übertragen. Nur durch autorisierte Händler kann das geschehen.
Die würde ich als Konsument dann aber meiden, egal wie reizvoll die Gerätschaften sind.
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Markus
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Re: Dynaudio Contour 20 vs. nuVero 60

Beitrag von Markus »

Viktor Novyy hat geschrieben:Mal ein praktisches Beispiel mit nuControl, nuPower d und nuVero 140. Ich stellte den Pegel vor dem Beginn einer klassischen Aufnahme auf -15 dB und die Loudness-Einstellung auf 20 dB (was die formell korrekte Einstellung ist). Anhand der Grafik vom nuControl erkennt man, dass dann nur noch in einem kleinen Bereich im Bass nachgeholfen wird. Musste ich die Musik, aus welchen Gründen auch immer, leiser stellen, blieb der Eindruck des "vollen Klangbildes" erhalten. Wenn es mal lauter wurde (bei zu PCM gewandelten DSD-Aufnahmen z.B.), wirkt sie nicht mehr. Die gehörrichtige Lautstärke hat mit dem Loudness War nichts zu tun. Problematisch wird die Einstellung der gehörrichtigen Lautstärke, wenn man nicht vorher den Bass entsprechend behandelt hat. Die beliebte "um die 40 Hz-Mode" wird dann noch mehr angeregt und es kann bereits bei leiserer Musik dröhnen.

@ctrl

Das sind sehr nützliche Informationen. Aber einen "leise toll klingenden Lautsprecher" würde ich wohl trotzdem eher meiden, weil dass m.E. eine Bassanhebung oder Badewannen-Abstimmung bedingt.
Ich genieße ebenso die pegelabhängige Loudness des nuControl 2. Sie korrigiert keine Unzulänglichkeiten der Verstärkerelektronik oder der Lautsprecher, sondern passt das Musiksignal lediglich dem der im Bereich tiefer Frequenzen bei reduzierter Lautstärke geringeren Empfindlichkeit des menschlichen Gehörs an. Das Problem träte nicht auf, wenn man Aufnahmen stets in Originallautstärke hören würde. Reduziert man diese jedoch, so stellt sich die geringere Empfindlichkeit im Bassbereich ein.

Betrachtete man dies als verwerflich, dann muss man auch Brillenträgern das Tragen ihrer Sehhilfen untersagen, schließlich sollen sie ihre Umwelt unverfälscht wahrnehmen... :-)

Was mir allerdings nicht ganz klar ist, ist das folgende: die pegelabhängige Lautstärkekorrektur im Bass bezieht sich, laut dem von Dir verlinkten Ausschnitt aus der Doku, auf die Stellung des Lautstärkereglers der nuControl 2. Nun ist es ja aber so, dass ein Lautsprecher mit geringerem Wirkungsgrad bei eben dieser Stellung des Lautstärkereglers erheblich leiser ist als einer mit höherem Wirkungsgrad. Da sollte doch eigentlich bei dem lauteren Lautsprecher die Basskorrektur geringer ausfallen als dem leiseren, oder? Zwar habe ich beim nuControl 2 die Möglichkeit zwischen 10 und 20 dB max. Korrektur zu wählen, aber das ist doch relativ grobkörnig, oder? Was mache ich bei einem Lautsprecher, der 2 oder 3 dB lauter als ein zweiter ist?

Um die Diskussion wieder auf das eigentliche Thema zurückzulenken: ich bin höllisch neugierig, wie sowohl die nuVero 60 und auch die Divine Delta an meiner Elektronik klingen, daher ist mein Plan, diese nach mir zu Hause zu bestellen und vor Ort probezuhören. Wird zwar ein ziemlicher Act - bei weitem nicht nur finanziell, sondern auch logistisch - man stelle sich vor, dass die Familie für Tage oder Wochen zwischen doch recht kapitalen Lautsprechern wandelt, nachdem sie vorher über die noch größeren Umverpackungen (plus evtl. Paletten) gestiegen ist.

Viele Grüße,

Markus.
Anlage 1: nuControl 2, nuPower A, Denon DCD-1600, Lindemann Limetree Bridge, Topping A90, Sennheiser HD800s, nuVero 140
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Andibuss
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Re: Dynaudio Contour 20 vs. nuVero 60

Beitrag von Andibuss »

rockyou hat geschrieben:Aber du hörst doch, wie oben geschrieben, nur den „richtigen“ Klang bei einer definierten Lautstärke, da es eben eine Aufnahme und kein Live-Konzert ist. Somit kann es durch die gehörrichtige Loudness des nuControl sogar „richtiger“ klingen. Die gehörrichtige Loudnessfunktion hat mit dem Loudness-War bzw. der Dynamikkompression auf vielen Aufnahmen doch überhaupt nichts zu tun!
Ich sprach ja auch bewusst nicht vom Loudness-War (der ist indiskutabel), sondern vom "Wahn". Warum sollte ich, wenn ich die Möglichkeit habe, keinen zu stören, an der Dynamik rumspielen. In einem Konzert möchte ich ja auch die volle Bandbreite haben. Ggf. folgt die Wirkung gerade daraus, dass ich wegen der geringen Lautstärke die Ohren besonders spitzen muss. Da mag dann nicht jedes Instrument voll hörbar sein. Vielleicht ist das aber auch gerade "richtig" und führt zu dem gewünschten Klangerlebnis. Naja, jetzt aber wieder zurück zum Thema.
Receiver: Yamaha RX-A2080; Universalplayer: Sony UBP-X1000ES ; CD/SACD-Player Stereo: Marantz SA7003 , Plattenspieler: Pro-Ject Debut III, Tapedeck: Yamaha KX-300
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Re: Dynaudio Contour 20 vs. nuVero 60

Beitrag von horch! »

Was ich an Loudness nie verstanden habe: meist nimmt man die Lautstärke zurück, um Nachbarn nicht zu stören; Nachbarn hören aber vorwiegend die Bässe - und die dreht man dann wieder hoch. Bei einer gegebenen Toleranz der Nachbarn kann ich also ohne Loudness lauter hören, als mit. Und da geringe Lautstärke die Dynamik begrenzt, führt damit Loudness indirekt zu geringerer Dynamik.
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König Ralf I
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Re: Dynaudio Contour 20 vs. nuVero 60

Beitrag von König Ralf I »

@ Markus

Hallo,

wenn ich das richtig in Erinnerung habe soll die Contour 20 noch im Vorabtest folgen.
Nicht das du dir 3 Lautsprecher nach Hause bestellen musst….. :wink:

Grüße
Ralf
Tschö , war schön mit euch
Indianer

Re: Dynaudio Contour 20 vs. nuVero 60

Beitrag von Indianer »

Markus hat geschrieben:Ich genieße ebenso die pegelabhängige Loudness des nuControl 2. Sie korrigiert keine Unzulänglichkeiten der Verstärkerelektronik oder der Lautsprecher, sondern passt das Musiksignal lediglich dem der im Bereich tiefer Frequenzen bei reduzierter Lautstärke geringeren Empfindlichkeit des menschlichen Gehörs an.
damit wir uns richtig verstehen, wir hören ein Symphonieorchester in "Originallautstärke" bei (laute Passagen) 90 bis (leise Passagen) 40dB, extreme Werke bei 100 bis 30dB …

damit sind wir pianissimo (pp) schon ohne jegliche Reduktion der Lautstärke im Grenzbereich der Musikwahrnehmbarkeit, ein Loudness-Modus greift hier also prinzipiell nicht!
was ein Lautsprecher gegebenenfalls im Leisen nur dröge//lustlos/lahmarschig/whatsoever wiedergeben kann, ist nicht wieder gutzumachen!

selbst wenn (wie im Fall der nuControl) auch bei "normalen" Verstärkungspegeln im Tiefton (hier konkret bei 50Hz) etwas gepusht wird, kann eine Unzulänglichkeit nur maskiert werden, wenn in der (sehr) leisen Passage auch zufällig ein entsprechendes/passendes Basssignal ansteht, was imho fast nie der Fall ist …

------------

du hast herausgefunden, dass die Epicon für dich nicht das Gelbe vom Ei ist, und detto gilt aus deinem Bericht und obigen Gründen imho auch für die Delta, warum willst du (faule) Kompromisse machen, willst du doch nicht, lass dir die Zeit die's braucht um LS zu finden, wo du ein gutes Gefühl hast, im Bauch, emotional, OHNE Haken …
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aaof
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Re: Dynaudio Contour 20 vs. nuVero 60

Beitrag von aaof »

horch! hat geschrieben:Was ich an Loudness nie verstanden habe: meist nimmt man die Lautstärke zurück, um Nachbarn nicht zu stören; Nachbarn hören aber vorwiegend die Bässe - und die dreht man dann wieder hoch. Bei einer gegebenen Toleranz der Nachbarn kann ich also ohne Loudness lauter hören, als mit. Und da geringe Lautstärke die Dynamik begrenzt, führt damit Loudness indirekt zu geringerer Dynamik.
Ich hab dich jetzt nicht ganz verstanden, aber die Loudness der NC ist ja dynamisch und nimmt bei zunehmender Lautstärke wieder ab.

Seitdem die NC meine ist, höre ich eigentlich nur noch mit aktivierter Loudness. Was ich bemerkt habe: ich höre generell nicht mehr so laut wie früher. Das ist auch gar nicht mehr nötig. Jetzt z.Bsp. schläft das Haus noch und ich höre sehr leise Musik ohne das mir groß was fehlt. Feine Sache. Aber bei Klassik sind die Anforderungen sicherlich etwas anders. Da wiegen die Unterschiede zwischen lauten und leisen Passagen erheblicher.

Aber generell mal: ein Lautsprecher der sich auch leise ohne technische Hilfe gut anhören soll, kann doch gar nicht neutral abgestimmt sein. Wie soll das gehen? Unsere Ohren kann man nicht überlisten und tiefe Frequenzen nehmen wir schlechter war. Also muss ich technisch eingreifen.
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