Ich habe auch lange Jahr(zehnt)e gedacht, dass Kompaktlautsprecher den Standlautsprechern stets unterlegen sind. Mein Hörtest strafte diese Gedanken Lügen und obwohl ich mich eigentlich zu Hause auf die NuLine264 oder 284 wurde es die NV60.
Das mit dem Surround verstehe ich gut. Mein erster "Test" im Hörstudio in Duisburg fiel dann auch recht ernüchternd aus - vermutlich, weil das Abspielgeräte bei SACDs auf Stereo eingestellt war, was wohl häufig die Standardeinstellung ist. Erst als ich beruflich nach BaWü musste, habe ich einen Schlenker nach Aalen gemacht und dort noch einmal getestet. Da zeigte sich, wie faszinierend gut ausgenutzte Multichannel-Aufnahmen sein können.
Natürlich: Im Rock/Pop-Bereich steht da die Instrumentenverteilung im Vordergrund und das kann gehörig in die Hose gehen, etwa wenn es nur als Effekt genutzt wird (Negativbeispiel: um einen herum kreisende Gitarren bei irgendeinem Foreigner-Album - ich weiß gerade nicht, welches es war) oder eine langweilige und unlogische Instrumentenverteilung vorliegt (Springsteen - Devils & Dust, die als DualDisc herauskam). Wie Rock-Surround zu klingen hat, kann man bei der bereits im Original als Surround (Quadrophonie) gemixten Machine Head von Deep Purple in der Japan-SACD nachhören. (Hörbericht unter
viewtopic.php?f=7&t=44216&start=20). Wie beschrieben öffnet aber gerade die Klassik ungeahnte Möglichkeiten. Zum einen hat z.B. Gustav Mahler oft mit Offstage-Effekten gearbeitet, die hier umgesetzt werden können, was aber leider nicht immer geschieht. Zum anderen aber lassen sich Konzertsäle klanglich hervorragend imitieren.
Auch wenn man nur zwei Ohren hat: Der Mensch kann auch Signale von hinten verarbeiten. Und die NV60 ist dafür schon einmal ein guter Anfang...