Hallo alle miteinander,
ich wähnte mich boxentechnisch (vom heimlichen Wunsch nach der Bassgewalt einer Standbox abgesehen) mit meinen Regalboxen Dynaudio Audience.5 bereits gut versorgt, als ich irgendwann in irgendeiner Zeitschrift über eine Anzeige der NSF stolperte. Heute kann ich nicht mehr sagen, wieso. Vielleicht hat Herr Nubert damals auch schon so seriös dreingeschaut

Jedenfalls bestellte ich mir den Katalog und weiteres Informationsmaterial. Anschließend habe ich immer wieder mal in den Katalog reingeschaut (so sieht der heute auch aus). Besonders gefesselt hat mich aber ein rotes Heftchen in sympathisch schlichter Aufmachung, genannt "Technik satt". Dort fand ich interessante Informationen zu den Konstruktionsdetails der Boxenreihen, über deren Entstehung, von Misserfolgen und Fortschritten in der Entwicklung, über Boxenaufstellung usw. Dieses kleine Heftchen hat mich mehr beeindruckt als alles andere, weil ich die dort gegebenen Informationen für vergleichsweise offenherzig und informativ fand, das hob sich von den sonst so typischen pseudotechnischen Werbebotschaften angenehm ab.
Das kleine Heftchen half mir zunächst insoweit weiter, als ich mich vorher sklavisch an die irgendwo gelesene Aufstellungsempfehlung gehalten hatte, die Boxen gerade zur Wand ausgerichtet aufzustellen. Ein halbes Eindrehen der Boxen auf den Hörplatz führte dagegen zu einem deutlich verbesserten Klang, damit war die Geschichte zunächst erledigt.
Dann ergab sich die Gelegenheit, dass ein Freund neue Boxen brauchte. Er hatte sich (auf meine Empfehlung hin) eine neue Anlage gekauft und die klang mit den übriggebliebenen Boxen der dahingeschiedenen Kompaktanlage grässlich. Mit meinen herbeigeholten Boxen zeigte sich, dass es mit anständigen Boxen deutlich schöner klang. Aber eigentlich hatte mein Freund einen Boxenneukauf finanziell nicht mit eingeplant. Was tun? Ich schlug ihm vor, probehalber mal bei der NSF zu bestellen, weil ich den Eindruck gewonnen hatte, das könnte sich lohnen. Für seine kleine Hörecke erschien mir die nuBox300 ausreichend, aber wenn ich mich recht erinnere hatte ich ihm auch die größere nuBox360 als etwas teurere Alternative vorgeschlagen.
Ich erinnere mich noch gut an das Vibrato in seiner Stimme, als er mir auf den AB gesprochen hatte: "Die Boxen sind da. Klingen echt toll!". Natürlich habe ich die mir dann auch gleich angehört und war geradezu entsetzt, welch gute Vorstellung diese Boxen ablieferten - sie stellten meine fast 3x so teuren Boxen in den Schatten.
Um die Frage von gothic-beast zu beantworten: meine damaligen Boxen hatte ich mir nach einer langwierigen Phase sporadischer Vergleiche (unwissenschaftlich, in den jeweiligen Läden) aus einem breiten Angebot von Regalboxen herausgesucht (gehört u.a. Canton, T+A, Mission, Magnat) zur Ablösung von eigentlich auch nicht schlechten DDR-Boxen (BR25) angeschafft.
Die "Infektion" hatte nun also stattgefunden, der Rest war dann nur noch eine Frage der Zeit. Irgendwann hatte ich das Geld für ein Pärchen Boxen übrig. Von der nuBox300 riet mir die Hotline wegen des deutlich größeren Hörraums ab. Für die nuBox360 konnte ich mich aber nicht so recht erwärmen, weil die mir an dem vorgesehenen Platz einfach als zu groß erschien. Der Zufall wollte es, dass ein Pärchen nuWave3 ocker als zweite Wahl im Angebot war. Nach kurzem Zögern und Beratung mit meiner Freundin wegen der Farbe griff ich zu.
Als die Boxen eintrafen habe ich natürlich intensiv (aber ohne Direktumschaltung und Pegelausgleich

) verglichen. Frappierend fand ich die Vorstellung der nuWave3 dann insbesondere bei leisen Tönen (vorher dachte ich wirklich schon, mein Gehör ließe eben langsam nach). In die Freude mischte sich Frust, als ich am zweiten Tag beim Anhören von Klaviermusik eigenartige Geräusche wahrnahm. Als Ursache fand ich heraus, dass einer der Hochtöner bei bestimmten Tönen zirpend/klirrende Geräusche von sich gab. Ich richtete mich auf einen langwierigen Prozess ein (Boxen zurückschicken, dann würde der Fehler vielleicht nicht gefunden - es klirrte ja nur bei ganz ausgesuchten Aufnahmen, oder ich müsste bei einem Austausch vielleicht erste Wahl bezahlen...?). Es kam anders: mein Eindruck wurde nicht infrage gestellt und alternativ zur Zusendung einer Box im Tausch mit kostenloser Rücksendung der defekten Box wurde mir die Zusendung eines Austausch-Hochtöners angeboten. Des Lötens mächtig habe ich dieses Angebot angenommen, den neuen Hochtöner eingebaut (dabei neugierig in die Box gelugt aber vor lauter Dämmmaterial nix weiter sehen könne), den defekten Hochtöner per Freeway-Ticket zurückgeschickt und fertig.
Tja, so kam ich zu meinen ersten Nubert-Boxen.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt