Brüderle-Debatte

[StefanB]

[edit: Polemik entfernt, dazu ist das nuForum der falsche Ort]

Haben wir ein Sexismus-Problem ?

Stefan

[dimitri]

Nachdem der Stern darüber berichtet hat, ist man versucht, es in die Kategorie Eigensatire zu verschieben.

Das Problem mit den Busengrabschern, Hinterntätschler etc. ist aber sicherlich real und zieht sich quer durch alle gesellschaftlichen Schichten. Unabhängig davon, ob berichtet wird oder nicht.

[Linearbevorzuger]

Haben wir ein Sexismus-Problem ?

Auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob dieses Forum die richtige Öffentlichkeit ist, um dieses Thema zu diskutieren, würde ich vor allem zu bedenken geben, dass sich in einem ganz klar von männlichen Mitbürgern dominierten Forum eher wenige Teilnehmer, die bereits unter sexistischen Übergriffen welcher Art auch immer gelitten haben, outen dürften. Die Sichtweise dürfte daher von vornherein eine subjektive sein.

Dass das Problem vorhanden ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Dass darüber diskutiert wird - auch heftig -, ist zu begrüßen. Dass mit einer Twitter-Kampagne tatsächlich die Bevölkerungsschicht, deren Verhalten gegenüber Andersgeschlechtlichen unbedingt reflektiert werden müsste, erreicht werden kann, bezweifle ich. Aber die Debatte über das Problem als solches mit der Brüderle-Debatte gleichzusetzen und lapidar zu fordern, betreffende Journalistin solle sich mal nicht so haben, das sei schließlich ein Jahr her, halte ich für den falschen Weg. Allerdings machen es sich viele Leute so einfach.

Just my $0.02

Gruß Holger

[palefin]

Nachdem der Stern darüber berichtet hat, ist man versucht, es in die Kategorie Eigensatire zu verschieben.

Das Problem mit den Busengrabschern, Hinterntätschler etc. ist aber sicherlich real und zieht sich quer durch alle gesellschaftlichen Schichten. Unabhängig davon, ob berichtet wird oder nicht.

Besteht wohl ein Unterschied zwischen Betatschen und Begucken....

Aber mancher wird das Letztere auch nicht gefallen. Während andere es vielleicht als "persönliche Bestätigung ihrer Außenwirkung" erfreut.

[Sumpfie]

Meines nicht bescheidenen Erachtens sind sowohl "ich finde sexuelle Anspielungen und Blick eklig, weil einfach so, is halt sex, voll ekelig", "was ich eklig finde, ist unbedingt unmoralisch und gehört verboten" und letzlich "die Kundgebung sexuellen Interesses bei einem weiblichen Individuum ist ein Zeichen, dass man Frauen nicht für voll nimmt, ja sie sogar missachtet" indikativ für entweder eine schwere Geistesstörung oder mangelhafter Bildung und kindlichen Dogmaglaubes (gewissermaßen auch eine Geistesstörung).

Speziell solches Verhalten ist nicht Teil eines wie auch immer gearteten Sexismusproblems, und ist es übrigens auch nicht anders herum. Wer anderer Meinung ist, hat es versäumt, logisch zu denken.

Und im Übrigen ist sozial unangepasstes Verhalten nicht indikativ für eine Untauglichkeit als Politiker (im Gegenteil kann man dann evtl. sogar davon ausgehen, dass im Notfall Parteilinie und das ganze pipapo doch mal ignoriert werden, wie das bei fast keinem Parlamentarier der Fall ist, wenn man sich die Abstimmung zu manch einem Gesetzesvorstoß ansieht). Nicht, dass ich viel auf Brüderle halten würde.

[JRogg]

ich finde das Thema ist generell wichtig und zu diskutieren, aber...

das was bei Brüderle läuft ist typisch Medien, im passsenden Moment die richtige Storrie herausgezogen
siehe Kausa Wulf....

Warum kommt die Dame erst jetzt damit?
Emanzipierte Frauen können solche unangebrachten Anspielungen parieren und auch einen Brüderle Verbal in die Schranken weisen

das hätte ich als Reaktion der Dame erwartet!

Zumal wenn diese sich abends an der Bar "rumtreibt" dann zu erwarten das jemand in einem eventuell angetrunkenen Zustand sich verbal 100% ganz unter Kontrolle hat naja...
das richt für mich eher nach "auf eine polit-Storry aus" wenn die Zunge angetrunken was lockerer sitzt
wenn sie dann eine (zugegebner Maßen nicht angebrachte) Anpsielung kassiert frag ich mich aber auch wo da der Anstand war den Mann auch mal "privat" sein zu lassen, Story vor Privatleben.....oder was

Nein zu Seximus, und Nein zur aufgebauschten Brüderle Storry!

[StefanB]

Ich denke auch nicht, dass es ein Sexismus-Problem gibt. Schlechtes Anbaggern und hilflose Flirtversuche gab es schon immer. Erwachsene bereinigen eine solche Situation schnell vor Ort, ohne Richter und Prozess.

Ein Jahr lang solche Dinge ertragen, betitelt als Langzeitstudie eines Politikers, und dann den richtigen Moment abwarten um sie zu publizieren : Da geht es nicht um eine einzige Anmache und die nicht erfolgte Entschuldigung. Da geht es um eine aufgestellte Falle.

Nein, vielmehr ist es die klare Absicht, einem Politiker und seiner Partei im Hinblick auf die anstehenden Bundestagswahlen zu schaden, weil er einer Partei angehört, die man bei manchen Linken anscheinend als Feindbild hat.

Man hat sich beim stern in der Vergangenheit zweifellos Gedanken gemacht, dass, wenn es mit Jugend-Abteilung ( Rösler ) alleine bei den Wahlergebnissen nicht hinhaut, man bei der FDP einen alten Hasen aus dem Hut zaubert, der es richten soll. Eine bekannte Vorgehensweise, einen netten alten vertrauenswürdigen Onkel mit ins Rennen zu schicken, wenn Prozente fehlen.

Klar ist es die Retourkutsche einiger Linker für die politisch motivierte Attacke auf Merkels Gegenkandidat bei diesen Wahlen, auf Steinbrück und seine Wirtschaftskompetenz. Getragen von Merkels Freundin Friede Springer.

Stefan

[palefin]

gestern abend - hatte kurz nur reinsehen können, "durfte" aber leider nicht weiter schauen - war das Thema bei der ZDF-talkshow von maybrit Illner.

[g.vogt]

Der Stern ein linkes Blatt? Das ist mir neu...

[angel_eye]

Klammern wir mal sexuelle Gewalt aus, die ist zu bestrafen und darum geht es in der Diskussion ja nicht.

Abgesehen davon kenne ich keine Frau, die nicht in der Lage wäre, sich gegen dumme Anmachen und Begrabbeln entsprechend zur Wehr zu setzen.
Das ist der Privatbereich. Für mich: Abgehakt.

Von Belästigungen im Job habe ich auch schon gehört. Da wird schon mal hier und da offensichtlich auf den Po gehauen. Frau, die sich das einfach gefallen lässt - Jobangst hin oder her - macht sich zum Opfer und wird auch weiterhin belästigt. Dazu gibt es also 2(3) probate Reaktionen:

1. Umdrehen und direkt auf die Hand schlagen o.ä. (vor allem bei Kollegen)
2. Zum Anwalt gehen (vor allem bei Vorgesetzten)
3. Zum Betriebsrat gehen (sofern vorhanden)

Ich als Mann halte sehr gerne Abstand, dann kann es überdies auch keine Missverständnisse geben.

Es gibt auch weibliche Übergriffe, aber das ist ja nicht das Thema und darüber soll man in Deutschland wohl auch nicht sprechen...