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Linearisierung

Diskussionen über klassische Zwei-Kanal-Geräte wie Verstärker, CD-Player, Plattenspieler
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++Stefan++
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Beitrag von ++Stefan++ »

ich verstehe momentan noch nicht, wie man dieses Programm genau verwendet. kannst du mir da vielleicht mit einem link einer guten anleitung weiterhelfen?
Zuletzt geändert von ++Stefan++ am Mi 21. Jul 2004, 12:24, insgesamt 1-mal geändert.
salzrat
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Beitrag von salzrat »

Nun ja, da ist viel trial und error. Ich hab mich damit mal rumgespielt und bin prinzipiell der Anleitung fuer das Subwoofer-Placement gefolgt, die sie auf der Site haben.

Aber wenn sich hier wer besser mit dem Programm auskennt, waer das schon sehr interessant.

Ich habs mit dem Conrad Schallpegelmessgeraet verwendet, da ist ein Kalibrierungsfile dabei, bin mir aber nicht sicher, wie genau das ganze ist (der Autor meint, voellig ausreichend fuer den Bassbereich)...

Ich kann dir spaeter aber mal genauer schreiben, wie ichs verwendet hab. Im Prinzip brauchst du hauptsaechlich das low-frequency optimierte MLS-Signal und schaust dir dann den Frequenzverlauf an.

Michael
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++Stefan++
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Beitrag von ++Stefan++ »

Ich habe nun folgendes Problem:

Ich habe beim Testen keine Aufnahmelautstärke.
Das Grundrauschen ist ebenso laut wie auch das Rauschen beim Mikrofonkalibrieren.
-> Es scheint so etwas wie eine Rückkopplung zu sein.
Wie laut muss man solche Messungen durchführen? (Momentan bin ich etwa bei einem Watt)?
pragmatick
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Beitrag von pragmatick »

Mein Tipp: Ganz oder gar nicht.
Ich hatte hier schonmal einen Thread gestartet wegen DRC (Digital Room Correction). Letztlich kann man sich drüber streiten, ob das Sinn macht oder nicht. Ich habe bei einem bekannten mal den Vergleich gemacht und war ziemlich beeindruckt, was für eine Verbesserung das erzielt.
Jedenfalls, wenn du es ausprobieren willst, solltest du dir ein Messmikrofon leihen oder zusammenbasteln. Unter http://www.mooneyass.com/DRC/ findest du eine PDF-Anleitung, wie du zusammen mit dem entsprechenden (Freeware-)Programm namens DRC weitestgehend vollautomatisch ein Profil für die einschlägigen Plugins erzeugst.

[Nachtrag]
Viel zu lesen, aber sehr informativ: http://www.avsforum.com/avs-vb/showthre ... did=283878
Zuletzt geändert von pragmatick am Mi 21. Jul 2004, 11:29, insgesamt 2-mal geändert.
salzrat
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Beitrag von salzrat »

Hast du genau die Anweisungen in der Hilfe befolgt?

Ich hab auch einige Zeit gebraucht, bis es funktioniert hat, aber dann gings...

Michael
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++Stefan++
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Beitrag von ++Stefan++ »

Ich probiere momentan mit Hobbybox herum.
Der Pegel ist allerdings immer noch nicht in Ordnung.
Wie laut sollten die Boxen getestet werden, das Rauschen erscheint einem schon relativ laut bei geringen Leistungen, vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich zu leise teste.

Das Mikrofon kann nicht so schlecht sein, es hat immerhin einmal 300DM gekostet und ist für Klavieraufnamen ausgelegt (dort kommen durchaus tiefe Töne vor), Natürlich ist ein Messmikrofon linearer, aber wieso db genau, wenn der Raum mind 10db dazu dichten (oder verschlucken) kann.
US
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Beitrag von US »

Hallo Stefan,

ich empfehle zunächst die Aneignung einiger Grundlagen zur Akustik.
Deine Annahmen bzgl Linearisierung sind nicht richtig. Du musst unterscheiden zwischen der ersten Wellenfront, bzw. Direktschall, Diffusschallfeld und Betriebsschallpegelkurve. Anbei nur im Überblick einige Punkte zur Linearisierung - Grenzen und Möglichkeiten:

Ein paar Fakten:

1.
Lautsprecher werden so abgestimmt, da sie im Freifeld (also reflexionsarmen Raum oder eben auf der grünen Wiese) auf der 0°- Achse (!!!) linear sind.

2.
Lautsprecher weisen unter Winkeln ein nichtlineares Verhalten auf. Wie der Amplitudenverlauf genau aussieht, hängt von der Geometrie der Chassis und deren Einsatzbereichen, sowie der Schallwandgeometrie ab. Dabei sollte man immer in Wellenlängen denken.

3.
Räume absorbieren den Schall je nach Frequenz unterschiedlich stark. Die Nachhallzeit ist nicht frequenzneutral.

4.
Am Hörort ergibt sich ein Gemisch aus direktem Schall des Lautsprechers und dem Diffusschall, der durch Reflexionen an den Wänden hervorgerufen wird. Der Direktschall entspricht dem on-Axis-Verhalten des Lautsprechers im Freifeld. Der Diffusschall ergibt sich aus dem Schallfeld des Lautsprechers über alle Abstrahlrichtungen UND dem Reflexionsverhalten des Hörraumes.

5.
Zwischen Direktschall (erste Wellenfront) und Diffusschall kann das Gehör differenzieren aufgrund des Zeitversatzes dieser Schallfelder.

Was bedeutet das nun?
Der Frequenzgang am Hörort wird nicht linear sein. Wenn ich nun mit einem EQ auf der elektrischen Seite eingreife, KANN ich nur den Direktschall beeinflussen. Ich verbiege den Direktschall so, dass dieser sich komplementär zum Diffusschallfeld verhält.
Als Ergebnis kommt raus, dass nun der Direktschall UND der Diffusschall verbogen ist, die Summe aus beidem aber linear.
Wegen Punkt 5. wird das Ergebnis als verfärbt wahrgenommen. Prinzipiell kann damit Equalizing des Gesamtschallfeldes nicht funktionieren.

Es gibt allerdings einige Ausnahmen und ein sinnvolles Vorgehen für den Umgang mit EQs:

A.
Im Tieftonbereich kann aufgrund der großen Wellenlängen nicht mehr zwischen Diffus- und Direktschall differenziert werden. Daher darf dort das Gesamtschallfeld linearisiert werden.

B.
Viele Lautsprecher sind schon im Freifeld auf Achse total verfärbt. Daher ist es sinnvoll den Lautsprecher erstmal unter diesen Bedingungen zu linearisieren ("Nahfeld im Garten")
C.
Praktisch alle Lautsprecher strahlen den Baß- und Grundtonbereich kugelförmig ab. Darüber setzt mehr und mehr Bündelung ein. Der Übergang vom Kugel- zum Halbraumstrahler nennt man Baffle Step. Ab diesem Grenzbereich (meist zwischen 400 und 800Hz) steigt der Schallpegel auf Achse markant an. Dieser Anstieg wird entzerrt, indem der Pegel im Baß und Grundton angehoben wird. Damit wird der Lautsprecher im Freifeld linearisiert.
Was passiert im Raum?
Der Lautsprecher "sieht" hier natürlich Begrenzungsflächen. Der kugelförmig abgestrahlte Bassbereich wird an den Wänden reflektiert und sorgt für eine ordentliche Pegelüberhöhung unterhalb des Baffle Step. Dieser Anstieg muß mit einem EQ linearisiert werden. Der Hersteller macht dies nicht, da er nicht wissen kann, wie ihr die Lautsprecher betreibt.
Je tiefer der Baffle Step liegt, desto besser gelingt die Entzerrung, da bei tiefen Frequenzen ja leicht das Gesamtschellfeld "berabeitet" werden darf.
Daraus folgt auch, dass Lautsprecher mit hochliegendem BaffleStep extrem schwierig in der Aufstellung sind (Das nur am Rande).

Gruß, Uwe
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++Stefan++
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Beitrag von ++Stefan++ »

Danke Uwe, ich habe wieder einmal dazu gelernt.
Ausprobieren werde ich es vielleicht trotzdem einmal.....
Allerdings stellt sich mir nun auch eine andere Frage, die sich unabhängig von dem Linearisieren stellt:
Wie schlecht ist mein Raum genau.....?
Dazu wären die Messungen wie Nachhallzeiten und Frequenzgang doch recht hilfreich.
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