MP3 Wahrheit oder Lüge?

[zeitgespenst]

(...)
Was macht Ihr aktuell in dieser Frage? Geht ihr zurück zur CD / Flac, testet ihr MP3s, habt ihr beide Formate könnte Unterschiede ausmachen, wenn ja welche?

Hi,

die Frage hat mich kürzlich auch interessiert, konkret bezüglich Klangunterschied Amazon AutoRip mp3 vs Orginal CD.
Dazu habe ich lange in meinem kleinen Musikraum im Nuju 40 Nahfeld mit Cubase die mp3 Stereospuren mit den WAV-Spuren verglichen und hin und her "gemutet" (teilweise geloopt, wenn ich was gefunden habe).

In weit über 90 % der Titel waren für mich überhaupt keine Unterschiede auszumachen, bei einigen wenigen Stücken meist im extremen Bass- oder Hochton doch, wenn auch sehr gering und ohne direkten Vergleich für mich ohne besondere Relevanz.
Auch ich kann mich bezüglich der Quantifizierung täuschen, mein Gehör ist 50 Jahre alt und die Boxen sind Nuju´s.

Da die Speichermedien aber preislich mittlerweile so gering liegen, dass auch ich mir das leisten kann, habe ich beschlossen, die CD im verlustfreien Format auf SSD´s zu speichern.

[Focus Shift]

Ich habe irgendwann auch mal getestet, ob man den Unterschied zwischen Mp3s und FLAC/ALAC hört. Dazu habe ich zwei CDs, die ich schon oft gehört habe, in Mp3 128, Mp3 320 und FLAC konvertiert. Die Dateien hab ich in einer Playlist per Zufallswiedergabe angehört und versucht zu erkennen, welches der drei Formate ich gerade höre. Gemacht habe ich das mit einem USB-DAC/KHV und Kopfhörern.
Die Mp3 128 habe ich meistens schon erkannt. Mp3 320 und FLAC konnte ich nicht auseinander halten.

Ich habe vor ca. 1,5 Jahren meine CDs alle als FLAC gerippt. Die FLACs habe ich auf meiner Backup-Festplatte und auf meinem HTPC (am AVR angeschlossen) liegen. Aber für MacBook (256 GB), Smartphone (64 GB) und Fiio X1 (128 GB) habe ich die Dateien noch in Mp3s konvertiert.

Hier kommt immer das Argument, dass Speicherplatz ja nichts mehr kostet. Das mag für normale Festplatten ja stimmen. Aber bei mobilen Geräten ist die Speicherkapazität oft begrenzt. Und die nächst größere Speicherkapazität kostet oft einen saftigen Aufpreis.

Ich habe meine CDs nur als FLAC gerippt, weil ich daraus in alle anderen Formarte konvertieren kann. Klanglich sehe ich keinen Vorteil. Im Gegenteil, im Hinblick auf die mobilen Geräte halte ich den höheren Platzbedarf als deutlichen Nachteil gegenüber Mp3s.

Mp3s sind noch lange nicht am aussterben.
Ich frag mich, welcher Anteil der Bevölkerung überhaupt weiß was FLACs sind? Mal abgesehen von denen, die tausende Euros für Hifi-Equipment ausgeben.

[Prince666]

Eine CD kann man nach 10 Jahren nicht mehr lesen?! Du meinst eine selbstgebrannte CD, oder? Weil ich hab immer noch meine 1. gekaufte CD und die ist 25 Jahre und die spielt noch immer

Nein, ich meinte, wenn sie, durch was auch immer, physikalisch zerstört wird. Meine Ex hat z. B. die CDs nie zurück in die Hüllen getan. Die hatten tausende Mikrokratzer. Ganz wenige davon konnte EAC auch nicht mehr korrekt lesen.

Zudem habe ich einfach keinen Bock mehr CDs einzulegen. Streamen ist hallt wesentlich komfortabler und ich nutze gerne Wiedergabelisten

[Prince666]

Ich habe irgendwann auch mal getestet, ob man den Unterschied zwischen Mp3s und FLAC/ALAC hört. Dazu habe ich zwei CDs, die ich schon oft gehört habe, in Mp3 128, Mp3 320 und FLAC konvertiert. Die Dateien hab ich in einer Playlist per Zufallswiedergabe angehört und versucht zu erkennen, welches der drei Formate ich gerade höre. Gemacht habe ich das mit einem USB-DAC/KHV und Kopfhörern.
Die Mp3 128 habe ich meistens schon erkannt. Mp3 320 und FLAC konnte ich nicht auseinander halten.

Es kommt extrem auf die Musik drauf an. Mit Pop-Musik ist es fast unmöglich.

Meine Tests habe ich nur noch mit Klavier-Musik durchgeführt (Ola Gjeilo: Ubi Caritas - piano improvisation, http://www.lindberg.no/hires/test/2L-08 ... Hz_01.flac)

Dabei den Bereich zwischen etwa ca. 00:15 und 00:22. In diesem Bereich ist ein großer Dynamik-Sprung. Bei dem hohen Ton ist der Klang sehr voll und über die 14 wunderschön Raum-füllend.

Das zusammen mit meiner Ex, einer professionellen Pianistin mit perfektem Gehör. Der Unterschied zwischen 192/24 HiRes und 44/16 CD konnte ich nicht mehr erkennen, sie schon. Wobei sie meinte, dass es weniger zu hören ist, sondern vielmehr das Raumvolumen. Sie war übrigens sehr begeistert von dieser Aufnahme. Nicht musikalisch, sondern von der Darstellung eines Flügels (oder zwei) über LS, also der Musik-Reproduktion. Hätte sie so selten gehört.

Bei dem Vergleich mp3 320 zu HiRes war aber dann mit einiger Übung ganz klar der Unterschied hörbar. Wie gesagt, immer der gleiche kleine Loop mit dem hohen Dynamik-Sprung.

Getestet mit Foobar2000 und dem ABX-Plugin. Auch hier mögen Spötter behaupten, das sei Zufall. Aber eine 100 % Quote lässt auch der Mathematiker nicht mehr als Zufall gelten.

Gestern Nacht konnte ich nicht schlafen, da habe ich den Test auf einem Samsung Tablet S gemacht (gibt eine kostenlose App im Store). Trotz den Tablet-Speakern immer noch 8/10. Mit dem gleichen Loop. Hat relativ lange gedauert, da man doch sehr konzentriert sein muss. Manchmal möchte man zu früh entscheiden, weil man gerade nichts hört. Das waren dann auch die Incorrects. Beim nächsten Versuch dann wieder mehr Zeit gelassen und es war richtig. Auf dem Tablet war es allerdings 44/16 gegen mp3 256. HiRes kann das Programm nicht. Und 320 habe ich mir auf dem Tablet nicht zugetraut.

[SydB]

Auch pfleglich behandelte CDs (können) sich im laufe der Zeit zersetzen und unlesbar werden. Ich glaube sogar es wir jede CD treffen, bei der Einen dauert es halt einfach länger als bei der Anderen.

Einfach mal googlen. Manche CDs sind bekannt dafür. In meinem Portfolio, Deep Purple "Live in Japan" rare 3 fach CD aus den Mitte 90iger Jahren, (= die legendären Osaka und Tokio Konzerte von August 1972 fast komplett), nicht mehr neu erhältlich. Eine hat mittlerweile deutliche Zersetzungserscheinungen.

[Weyoun]

Auch pfleglich behandelte CDs (können) sich im laufe der Zeit zersetzen und unlesbar werden. Ich glaube sogar es wir jede CD treffen, bei der Einen dauert es halt einfach länger als bei der Anderen.

Gebrannte CDs vertragen kein UV-Licht, weswegen man sie dunkel lagern sollte. Gepresste Original-CDs sind da unempfindlich. Habe bisher noch keine Original-Musik-CD eingebüßt, da ich sie pfleglich behandele. Meine älteste (und voll intakte) CD ist das Debüt-Werk von Ace of Base von 1993 (gekauft zur Jugendweihe 1994).

[joe.i.m]

Ganz so einfach ist das nicht.
Das es ältere CDs gibt/gab, welche sich selbst zerstörten, steht glaub ich außer Frage.
Probleme waren falscher Lack, der sich durchfraß und die Reflexionsschicht beschädigte/zerstörte. Falscher Lack der sich zu gummiartiger Konsistenz veränderte. Dann gab es wohl auch Pilzbefall. Und Bronzing, also ein anlaufen der Reflexionsschicht. Zu guter letzt gab es auch Ablösungserscheinungen der Reflexionsschicht.
Einiges davon ließ sich bestimmten CD-Herstellern zuordnen, da die selben Scheiben von anderen Herstellern diese Probleme nicht aufwiesen.

Es handelt sich mit Sicherheit nicht um eine riesige Masse, die bisher aufgefallen sind. Selbst beim deutschen Musikarchiv, wo man ja von einer anständigen Lagerung ausgehen kann sind wohl scheinbar schon vor einigen Jahren von rund 200 CD mit Problemen die Rede, die Größtenteils aus den ersten Jahren der Archivierung stammen. Dort wird meines Wissens von jeder in Deutschland verlegten CD ein Exemplar archiviert.

Jetzt aber wieder zurück zum Thema mp3 bitte.

Gruß joe

[mcBrandy]

Eine CD kann man nach 10 Jahren nicht mehr lesen?! Du meinst eine selbstgebrannte CD, oder? Weil ich hab immer noch meine 1. gekaufte CD und die ist 25 Jahre und die spielt noch immer

Nein, ich meinte, wenn sie, durch was auch immer, physikalisch zerstört wird. Meine Ex hat z. B. die CDs nie zurück in die Hüllen getan. Die hatten tausende Mikrokratzer. Ganz wenige davon konnte EAC auch nicht mehr korrekt lesen.

Ach so meinst du das. Das ist natürlich korrekt!

[tine-paul]

Hallo,

eine meiner ältesten CD ist von 1984 "Genesis A Trick of the Tail". Sie läuft einwandfrei.

Gruß Paul

[nicolas_graeter]

Probleme mit alten CD's habe ich bisher nicht, meine ältesten sind ca.von 1990.

Das zusammen mit meiner Ex, einer professionellen Pianistin mit perfektem Gehör. Der Unterschied zwischen 192/24 HiRes und 44/16 CD konnte ich nicht mehr erkennen, sie schon. Wobei sie meinte, dass es weniger zu hören ist, sondern vielmehr das Raumvolumen.

Gehört das "Raumvolumen" im Allgemeinen nicht zum "hören" ?

Gruß
Nicolas