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Kleine Hilfe für Entscheidungsgeplagte

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feedback
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Registriert: Mo 27. Mär 2017, 13:23

Kleine Hilfe für Entscheidungsgeplagte

Beitrag von feedback »

Ich stand vor einem Jahr vor der Entscheidung, mir eine neue Musik- und TV-Anlage zu kaufen.
Ausgangssituation: 60qm großer Wohn- Essraum, 25qm davon Deckenhöhe 4,50. Verwinkelt. Fliesenboden. Viele bodentiefe Fenster. Eine Bose V 25 mühte sich mit dem Fernseher. Diverse Sonos Komponenten kämpften für einen gewissen Klang für Musik. Die Bose ließ sich in die Sonos-Wolke nicht einbinden, weil der Digitalprozessor für eine Verzögerung im "Party Modus" aller Komponenten sorgte. Ich wollte eine Anlage, die sowohl guten Filmklang als auch reinen Musikgenuss bietet. Nach längeren Überlegungen und dem Lesen von unzähligen, verwirrenden und letztendlich vielfach nutzlosen Tests und Postings hatte ich mich jedoch zumindest schon einmal auf die Hersteller festgelegt. Dabei hat mir dieses Forum hier geholfen, die Tips von Heimkino-Praxis.com und die wirklich nette und aufschlußreiche Beratung von Herrn Siegle bei Nubert.
Erste Erkenntnis: Nubert für die Lautsprecher und Yamaha (RX A 2050) für den Receiver. Und nur noch das. Kein Sonos mehr. Bose erst recht nicht.
Also bin ich nach Schwäbisch Gmünd getingelt und habe mir die in Frage kommenden Modelle angehört. Im passiven Bereich bietet Nubert drei Serien: nuBox, nuLine und nuVero. Erstere stand dabei im Fokus, denn erfahrungsgemäß sind die Grundmodelle eines guten Herstellers oft schon klasse….nach oben hin wird es mitunter unterproportional besser und überproportional teurer.
Zweite Erkennnis: Mit den ursprünglich geplanten, eher unauffälligen Wandlautsprechern würde ich in meinem Raum nicht weit kommen - in Bezug auf mein Vorhaben, den Raum voluminös mit Musik zu füllen.
Dritte Erkenntnis: Oben geschilderte Erfahrung gilt für mich und mein persönliches Hörempfinden absolut. Die nuVero 140 überzeugte mich durchaus. Sie ist unglaublich detailreich und klingt dabei ausgewogen und angenehm weich. Aber ist das auch 4x besser als die von mir vergleichend gehörte nuBox 683? Dumme Frage, ich weiß, aber am Ende muss das ganze auch finanzierbar bleiben und die 140 ist nun mal 4x teurer als die 683. Zudem hätte der Yamaha Receiver die potenten nuVero wohl nur etwas gekitzelt, so dass eine zusätzliche nuPower Endstufe notwendig geworden wäre um deren Potential wirklich zu erschließen.
NuLine gefiel meinen Ohren nicht. Zu wenig rund, zu wenig warm.
So wurde es ein Paar 683. Dazu 2x Subwoofer nuBox AW443. Für Center, Seiten und Hinten bin ich von der oft propagierten „Regel“ abgewichen, innerhalb einer Serie zu bleiben. Insbesondere bei dem Center kam es mir auch auf eine optimale (in modernen Filmen ja bei all den special effects immer schlechter werdende) Sprachverständlichkeit an. Das konnte der nuBox Center nicht annähernd so gut wie der nuLine CS174. Hier passte für mich die Relation Mehrkosten zu Mehrnutzen. Ähnlich verhielt es sich bei den Seiten und Rears. Auch hier können die nuLine WS14 im Bereich der Wandlautsprecher deutlich mehr als ihre nuBox-Pendants. Es ist frappierend, was die WS14 an Klang produzieren. Letzteres war für mich auch insofern wichtig, weil ich relativ häufig die 9-Kanal-Stereo Funktion meines Receivers nutze um den Raum bei passivem Hören mit Musik „zu füllen“.
Vierte Erkenntnis: Man kann so viele Tests oder so viele Postings in Foren lesen wie man will. Es führt höchstens zu einer gewissen statistischen Häufung von Kernaussagen (wobei man auch dann noch nicht schlauer ist, ob die nicht alle irgendwie voneinander abschreiben). Viel zu selten liest man von „persönlichem Hörempfinden“ oder "individueller Raumgestaltung“. Dabei ist es aber genau das, was einen Käufer nachher begeistert sein lässt - oder eben nicht. Insbesondere bei der Raumgestaltung hatte beispielsweise Heimkino-Praxis völlig Recht als er schrieb, dass ich besser nur einen kleinen Teil meines Budgets in Technik investieren und den Rest in dämmende Maßnahmen für den schwierigen Raum stecken solle: Erst dickere Gardinen, Teppiche etc. brachten ein - für mich - wirklich überzeugendes Klangerlebnis. Das ginge sicherlich noch besser aber es sollte ja ein Wohnraum bleiben und kein Akustikstudio werden.
Fünfte Erkenntnis: Viel hilft (manchmal doch!) viel. Einer der nuBox AW443 Subwoofer wurde gegen seinen größeren, nein: viel größeren, Bruder AW 993 getauscht. War der Klang schon vorher absolut beeindruckend, war das Erlebnis - insbesondere bei heftigen Filmszenen mit untergehenden Sternenkreuzern oder sonstigen Explosionen - danach (im wahrsten Sinne) umwerfend. Brutal, wie dieser Sub zu Werke geht. Trocken. Tief. Massierend. Definitiv jenseits der Toleranzbereiche auch noch so liberaler Nachbarn. Warum der Tausch? Irgendwann … so nach drei Monaten … gab einer der „kleinen“ Subs mit einem kläglichen Hupton seinen Geist auf. Schwingspule hin. Die sechste Erkenntnis ergab sich in der Folge: Nubert ist auch bei solchen Ereignissen hervorragend. Sehr schnell hatte ich ein Ersatzchassis (auf eigenen Wunsch aufgrund der Entfernung) vor Ort und habe es selbst eingelötet. Das funktionierte ein paar Tage, dann war auch dieser Lautsprecher Historie. Also lag das Problem wohl tiefer und wurde von Nubert ohne jegliches Gezeter und höchst freundlich und verlässlich gelöst. Eine wiederum vortreffliche Beratung brachte gegen einen kleinen Aufpreis die Lösung mit dem größeren Bruder.
Letzte Erkenntnis: Alles richtig gemacht. Ungefähr ein Jahr habe ich die Anlage jetzt und ich bin immer noch täglich aufs Neue begeistert. Abends habe ich regelmäßig Schwierigkeiten, rechtzeitig ins Bett zu kommen, weil ich immer noch eine alte CD neu entdecke. Klassik hören hatte ich übner die jahre völlig vernachlässigt. Jetzt mache ich das wieder mit Begeisterung, weil die dicken 683er die Fülle und Wärme der Instrumente/des Orchesters so wunderbar wiedergeben.
Viele werden unken: Kein Wunder, im Vergleich zu einer Bose V25 mit ihren Brüllwürfeln klingt alles besser. Aber ich hatte auch schon über viele Jahre B&O BeoLab5 für 10.000€/Stück oder (davor) Magneplanars an Musical Fidelity Class A Endstufen. Da muss sich die heutige Lösung absolut nicht verstecken. Im heutigen Wohnzimmer. Mit heutigen Ohren.
Vielleicht hilft diese Erkenntnis-Sammlung dem Einen oder Anderen, der/die sich in einer ähnlichen Entscheidungssituation befindet.
Christoph
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Andreas H.
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Re: Kleine Hilfe für Entscheidungsgeplagte

Beitrag von Andreas H. »

Hallo Christoph & Welcome !!!

Trotz der heute üblichen Methode, den Klang anhand eines REW-Diagramms festzulegen gilt für MICH immer noch:
Erlaubt ist was gefällt und / oder was den persönlichen Hörgeschmack befriedigt... :wink:
Viel Spass weiterhin.
Front: NuVero 14 an Hypex NCore500 Mono-Endstufen
Center: NuVero 7
Rear: NuVero 7
Sub: 2x AW 17
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Lasst den Metal-Thread nicht sterben !!!
pølsevogn
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Re: Kleine Hilfe für Entscheidungsgeplagte

Beitrag von pølsevogn »

Kluge Gedanken, kluger Text. Danke!
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