>
> wichtiger HINWEIS bzgl.der "fehlenden" Umbaubilder:
> Wegen Serverabschaltung werden die ursprünglich verlinkten Bilder nicht mehr direkt im Thread angezeigt,
> aber ihr findet die jeweils passenden Bilder "jetzt NEU" in meiner Dropbox - Umbau-Bildergalerie (Link)

> (einfach zwei Browserfenster öffnen und das Modell aus der Liste auswählen)
>
>
> Grundsätzliches:
> 1. Warum MainIn (Endstufen-Eingänge) am AV-Receiver (kurz Amp) ?
> 2. HINWEISE zu den Umbauten !
> 3. Was benötigt man(n) für einen Umbau ?
> 4. nützliche Tipps für den ABL/ATM-Einsatz an "selbst aufgetrennten" Verstärkern
>
> All das wird hier beantwortet ->

>
>
> [EDIT-ENDE]
Moin Moin...
...im wahrsten Sinne des Wortes. Mann, ich muss um sechs wieder raus

...eines noch ganz fix...
Rudi hat wieder fleißig gewerkelt und möchte euch heute "schon wieder" eine Umbauanleitung zum Zwecke der Nachahmung,
oder zumindestens für alle "Technikinteressierten" zur Betrachtung und Diskussion in "unser Forum" stellen.
Sorry an alle Modem-User, aber die Gesamtdatenmenge der Bilder von 1,3MB war unvermeidbar !
Bei dem Sony TA-VA777ES von "J.-L. Picard" handelt es sich um einen 25kg Koloss, der nicht nur mit seinem beachtlichen Gewicht, sondern mit grundsolider Bauweise, hochwertigen Bauteilen und insbesondere durch einen sehr lebendigen Klang beeindrucken kann. Dies sind keine Werbesprüche aus einem Prospekt, sondern das ist MEINE Meinung. Mehr dazu am Ende, wenn ich auf die abschliessenden Tests eingehe.
Die Aufgabenstellung:
Einbau von Vorverstärker-Ausgängen (PreOut) und Endstufen-Eingängen (Main-In) für die Frontkanäle L&R, sowie den Rear-(Surround-)Kanälen SL&SR. Im Fall von von "J.-L. Picard" aber nicht um zwei Nubert-ABL-Module einzusetzen, sondern die auch
hier im Forum gut bekannten RC-L- & RC-K-Module der gleichnamigen Canton-Lautsprecher. Ihre Wirkung ist mit der der ABL-
Module vergleichbar und auch ihr Anschluss ist am optimalsten zwischen Vor- und Endstufe eines Verstärkers.
*EDIT-Anfang* aus wichtigem gegebenem Anlass am 22.09.04 !!!
Der hier beschriebene Umbau ist nicht für die Canton-Unit-Module zu den RC-L- & RC-K-Lautsprechern geeignet !!!
Ausgiebige Test's von J.-L. Picard haben ergeben, dass diese übersteuert werden, nach längerem Betrieb sich sogar stark erwärmen und dann eine Klangverfälschung eintritt. Dies kann sogar bis zum Defekt der Module führen !!!
Ich rate also dringend Canton-Usern von diesem Umbau ab !!!
Mein eigener Umbau an meinem 777er und der Betrieb mit den Nubert-ABL-Modulen ist allerdings absolut problemlos.
Dies kann nur auf die "unkritische" Auslegung der Nubert-ABL-Module zurückzuführen sein, welche ja bekanntlich im Line-Pegelbereich (ca.200mV) genauso gut arbeiten, wie an Pre Out's (ca.1V) und selbst Eingangspegel bis eigentlich 8V (mit aktiver Bassanhebung 2,5V) verarbeiten können.
FAZIT: Umbau für Nubert-ABL = JA, aber für die Canton-Module = NEIN !!!
*EDIT-Ende*
Der Sony TA-VA777ES hat bereits PreOut's für 5Kanäle und 2xSub, aber diese sind SO WIE VORHANDEN für unsere Zwecke nicht nutzbar. Schon verherige Studien der ServiceManual haben gezeigt, dass die PreOut's durch Spannungsteilung hinter den Endstufen "abgegriffen" werden. Ein mir bis dato nicht bekannter Schaltungsaufbau, bei dem dann der Name "PreOut" nicht mehr "berechtigt" wäre. Wie dem auch sei; An der Gesamtqualität des Sony ändert das garnichts und spricht eher für das Vertrauen der Konstrukteure in die Qualität der Endstufen.
Für mich bedeutete dies aber ein erhöhten Aufwand, denn ich entschloss mich die vorhandenen PreOut's für Front L&R sowie Rear SL&SR intern "umzuklemmen", um dann nur die vier MainIn-Buchsen zusätzlich einbauen zu müssen. Einfacher wäre der Einbau von acht Buchsen gewesen (welche ich auch da hatte), aber mein "innerer Schweinehund" hinderte mich daran.
So - nun aber zur eigentlichen Umbauanleitung für den Sony TA-VA777ES mit meinem vorherigen allgemeinen Hinweis an alle "Nachahmungsbedürftigen":
Achtung ! Diese Anleitung ist von einem Hobby-Elektroniker und ist nur für "Lötis" geeignet! Wer es sich nicht zutraut -> Finger weg!
Schadensersatzansprüche werden grundsätzlich ausgeschlossen ! Wer den Umbau vornimmt, tut das auf eigene Gefahr!
...und los gehts...
01

Da steht er nun. Es war schon anstrengend genug, ihn runter in die Werkstatt zu schaffen.
Erstmal runter mit dem Gehäuse. Dazu je zwei Schrauben links und rechts und drei hinten lösen.
02

Die Rückansicht "vor dem chirurgischen Eingriff". Es kann auch sofort die Rückwand abgenommen werden.
Dazu sind etliche/alle Schrauben zu lösen. Achtung: auch drei von unten !
03

Abgenommen sieht es dann so aus. Da die "vorhandenen" (SO nicht nutzbaren) PreOut's auf der LS-Anschlussplatine montiert sind,
muss diese ausgebaut werden. Um mehr "Baufreiheit" zu haben, wurden von mir die S-Video-, die Video-, die Audio- und die
RS-232-Platine ausgebaut. Dies ist nicht zwingend notwendig, aber mindestens die RS-232-Platine sollte raus. Das ist alles nicht
weiter wild, denn alle Platinen sind mit Flachband-Steckern verbunden.
04

Jetzt ist die LS-Platine schon freier, aber sie hat diverse Steckverbindungen zur Endstufen-Paltine, welche alle gelöst werden müssen...
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...zuerst diese beiden Stecker (Endstufen-Ausgänge)...
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...dann dieser (Spannungsversorgung?/Relaisschaltungen?)...
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...schon lässt sich die LS-Platine "fast" abnehmen...
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...fehlt nur noch der "Multichannel-In"-Stecker...
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...und zu guter letzt noch diese Steckverbindung auf der Digital-Platine.
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So - die LS-Platine ist raus. Amp erstmal bei Seite um sich dieser zu widmen.
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Zum "Umklemmen" der PreOuts müssen einige vorhandene Bauteile entfernt werden. Dazu zählen alle hier rot gekennzeichneten SMD-Widerstände (R4751, R4705, R4759, R4709, R4760, R4710, R4757, R4707), die blau gekennzeichneten Kondensatoren (C4701, C4751, C4702, C4752), sowie die gelb (gelb) gekennzeichneten Drahtbrücken!
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Um jegliche Störeinflüsse zu vermeiden, werden nun noch die vier rot gekennzeichneten Leiterbahnfräsungen vorgenommen. Ich hab das mit dem Dremel gemacht. Diese Trennungen sind aus zweierlei Gründen erforderlich. Die unteren (nicht ganz so wichtig) trennen zusätzlich den Signalweg vom Hochpegelsignal der Endstufen (von denen ja das "ursprüngliche" PreOut-Signal "abgezweigt" wurde). Diese Leiterbahnen sind dann doppelt getrennt. Bei den Front-PreOut haben wir das schon durch entfernen der beiden Drahtbrücken (Bild 11, gelbe Kennzeichnung) erreicht.
Die oberen Trennungen auf der Massefläche der Platine sind sehr wichtig, denn dadurch wird die klare Trennung der Massewege im Amp beibehalten.
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So wie hier dargestellt, werden nun die Innenleiter/Masseabschirmung des PreOut-Signalkabels eingelötet. Ich verwende wie immer das ML 238-5 von Reichelt-Elektronik. Ein gutes koaxiales Signalkabel mit "massivem" Innenleiter für geringen Innenwiderstand. Zuschnitt 4x40cm (2xdavon für die MainIn).
Die roten Pfeile kennzeichnen auf der Platine jeweils den Signalleiter und die blauen kennzeichnen die Masseanschlüsse !
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Fertig eingelötet sieht das Ganze so aus. Die Masseabschirmung der Kabel ist verdrillt und zusätzlich mit 2mm-Schrumpfschlauch versehen (ganz kurz). Der rote Innenleiter ist immer für das Signal des rechten Kanals und der weisse für links. Damit sind die Arbeiten an der LS-Platine mit den PreOut's beendet.
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Weiter geht es mit der Rückwand, denn da müssen noch vier MainIn-Buchsen eingesetzt werden. Entsprechend dieser Skizze anzeichnen, Körnen, ca.6mm Vor- und mit 13mm Nachbohren. Die Rückwand ist wie alles an diesem Amp sehr massiv = 1,5mm-Blech!
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Buchsen einsetzen! Modell CBGISW und CBGIRT von Reichelt-Elektronik. Ich verwende GRUNDSÄTZLICH diese Buchsen, weil sie solide, vergoldet und isoliert sind. Letzteres ist mir für die absolut saubere Massetrennung wichtig!
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Hier eine Ansicht der bereits angelöteten 40cm Signalkabel ML 238-5 ! Dabei sind die roten Innenleiter an den innenliegenden Kontakt der roten Buchsen anzulöten und die weissen (welche hier bereits mit blauem Schrumpfschlauch verdeckt sind)... ..an die der schwarzen Buchsen. Masse, wie zu sehen, immer aussen !
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Die Rückwand kann nun wieder anmontiert werden, aber VORHER alle ausgebauten Platinen (Bild 03) wieder reinsetzen (entsprechend Bild 09 bis 05/bzw.bis Bild 03)! Die RS232-Platine kann auch später rein.
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Die Innenansicht im wieder zusammengebauten Zustand. Jetzt kann es mit der "eigentlichen" Auftrennung des Verstärkers losgehen. Um Verwechselungen zu vermeiden, habe ich die Leitungen von den MainIn-Buchsen und den modifizierten PreOut's gekennzeichnet.
Von links:
linkes blau gekennzeichnetes Kabel = Rear L&R-MainIn
linkes rot gekennzeichnetes Kabel = Front L&R-MainIn
zweites rot gekennzeichnetes Kabel = Front L&R-PreOut
rechtes blau gekennzeichnetes Kabel = Rear L&R-PreOut
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Hier müssen wir ran. Diese Stecker stellen die Signalverbindung von der Volume-Platine zur Endstufe her. Diese Signalleitungen müssen getrennt werden. Die Kanalbelegung ist wie im Bild 20 angegeben. Kabel durchschneiden, abisolieren und die entsprechenden Signal- und Masseleitungen mit den neuen Kabeln (Bild 19) verlöten. Auf saubere Verarbeitung achten - keine Kurzschlüsse - Schrumpfschläuche verwenden !
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So in etwa sollte alles im fertigen Zustand aussehen!
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Komplette Ansicht des Kabelbündels. Durch eine leichte Anhebung mittels Kabelbinder verlaufen die Signalleitungen "höher" und sind somit nicht in der Nähe von Spannungs- oder Hochpegel-Signalleitungen. Alles nur, um bestmögliche Störsicherheit und Signaltrennung zu erreichen.
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Zum Schluss noch ein Blick auf die Rückwand mit den "modifizierten PreOut's" und den "neuen MainIn's".
Nach jeweils ca.2,5-3h Arbeit an zwei Tagen war das der bislang aufwendigste Umbau, den ich gemacht habe. Nicht zuletzt hab ich mir das aber auch "selbst eingebrockt", wie ich am Anfang geschrieben habe.
Folgt nun aber noch die Testzeit...
Getestet hab ich denn erst heute morgen (04.09./am dritten Tag):
1.Test:
Quelle war mein CDP, welchen ich am Multichannel-In (FrontL&R) angeschlossen habe (Analog-Direkt-Schaltung aktiviert, was bei diesem Amp auch wirklich so ist!). Von den modifizierten FrontPreOut zum ABL10/100 und dann
zu den neuen FrontMainIn. Zusätzlich eine Cinchbrücke von RearPreOut zu RearMainIn (dies ist erforderlich, denn
die Sicherheitsschaltungen des Sony würden ihn deaktivieren, wenn die MainIn "offen" blieben / wie auch beim Denon AVR-3803 von "Qwert"). Dann natürlich noch meine nuWave10 an die Front-LS-Anschlüsse. Was mir sofort auffiel: der Sony hatte bei noch ausgeschaltetem
CDP NULL-Grundrauschen bei Maximalpegel, also kein Eigenrauschen - Genial !!! Was dann kam hatte mich überrascht, denn der Sony baute eine unglaublich lebendige Bühne auf. Ich lag am Boden, dicht bei den Amps,
und fühlte mich aber dort, wo man bei anderen Amps im Stereodreieck stehen muss. Auch die Detailtreue war
genial. Einfach ein klasse Gerät der Sony.
2.Test
Eigentlich alles wie vor, nur das ich nun alleine die RearKanäle getestet hab, also die nuWave10 an Rear-LS-Anschluss, ABL und Cinchbrücke getauscht und den CDP an RearL&R-In vom Multichannel-In. Ergebnis war das Gleiche wie zuvor.
Das war's. Ich hab den Amp ganz fix verpackt. Montag geht er wieder auf Reisen.
J.-L. Picard wird mit
seinem Sony TA-VA 777 ES und den Canton RC-L und RC-K nun noch mehr Freude haben, als er es ohnehin schon immer hatte, denn die Module "wirken" nun da, wo sie sollten

So - nu gute Nacht und dir Andreas morgen viel Vorfreude beim lesen

Nachfolgend nützliche Tipps und wichtige Hinweise "by Rudi" für den ABL/ATM-Einsatz an "selbst aufgetrennten" Verstärkern:
1. PreOut (vorhandene oder neue) -> neue MainIn:
Es ist zwingend erforderlich eine Cinch-Kabelverbindung zwischen dem jeweiligen PreOut und neuen MainIn herzustellen, bzw. das ABL/ATM dort einzuschleifen, bevor der Verstärker/Receiver in Betrieb genommen wird ! Während des Betriebes sollte diese Verbindung nicht getrennt und insbesondere das ABL nicht ausgeschaltet werden !
2. ABL/ATM-Netzteil (gilt natürlich auch für mehrere):
a) Es ist zu empfehlen das Netzteil des ABL/ATM an die geschaltete Netzdose des Receivers anzuschließen (sofern vorhanden). Damit ist das Netzteil des Moduls immer gleichzeitig mit Spannung versorgt, wenn es der Verstärker auch ist und umgekehrt genauso. Bei dieser Netzteil-Anschlussvariante und Verwendung des ATM, sollte der Power-Schalter auf der Rückseite des ATM von AUTO auf ON gestellt werden (beim ABL bleibt er für immer auf "I", also AN) !
b) Ist keine geschaltete Netzdose am Amp vorhanden, ist es gerade beim ABL sinnvoll, das Netzteil an eine Master/Slave-Steckdosenleiste mit anzuschließen, bei der der Verstärker das Master-Gerät ist (max.Belastbarkeit der Master-Dose beachten), oder eine einfache Steckdosenleiste mit Hauptschalter zu verwenden. Dadurch ist - wie in Punkt 2.a) - automatisch gewährleistet, dass das ABL Versorgungsspannung erhält, wenn der Verstärker in Betrieb genommen wird.
3. ATM zwischen PreOut und MainIn:
Beim ATM kann man prinzipiell immer genauso verfahren wie unter Punkt 2 - man muss es aber nicht, denn es kann auch problemlos die Auto-Power-Schaltung des ATM genutzt werden. Das Netzteil ist dabei an eine beliebige Steckdose unter Dauerspannung, aber das ATM schaltet sich nur mit ein, wenn auch Signal anliegt und auch automatisch wieder aus (zeitverzögert). Für diese Variante ist beim ATM zwingend der Eingang 1 zu verwenden !
Wer ein ATM für den Center-LS verwenden möchte, sollte darauf achten, dass im Mono-Betrieb des ATM und Verwendung der Auto-Power-Schaltung der rechte Kanal des Eingang 1 verwendet wird.
4. Maßnahme gegen Brummstörungen:
Alle Cinch-Signalkabel der ABL/ATM-Module sind von den Netzteilen der ABL/ATM mindestens 10cm fern zu halten, um Störeinstreuungen zu vermeiden !
bis denn dann,
der Rudi


