Teilaktiv heißt ja nicht automatisch, dass der Verstärker im Lautsprecher sitzen muss. Der Vorteil der Teilaktivierung liegt darin, dass man den untersten Frequenzbereich (Tieftöner) aktiv von den restlichen Chassis trennen kann. Bei diesem Frequenzübergang hat die aktive Trennung die größten Vorteile. Außerdem kann man dann die Bässe ganz bequem aktiv entzerren und spart sich die unsägliche Tieftonanhebung über Gehäuseabstimmung und passive Frequenzweiche (mit ein Grund für den schwachen und oft bemängelten Wirkungsgrad). Also einfach die Basschassis direkt an die Endstufe und bereits vor der Endstufe das Signal entzerren. Nächster Schritt wäre dann ein eigener Controller mit Presets für die unterschiedlichen Lautsprechermodelle und Konfigurationen. Spätestens dann kann man eine Produktserie auch modular aufbauen. Das heißt, verschieden große Topteile und Bässe, die man sich als Kunde mehr oder weniger frei, nach Geschmack und Einsatzzweck zusammenstellen kann. Das ist genau das, was im Profibereich passiert und einem passiven, unflexiblen Standlautsprecher in vielerlei Hinsicht überlegen ist.Weyoun hat geschrieben:Möglich wäre auch, in Zukunft teilaktive Boxen anzubieten. Die optionale Trennung der Vero 170 im Bassbereich von der Frequenzweiche ist vielleicht nur ein erster Schritt. Ich könnte mir vorstellen, der Nachfolger der Vero 140 (in drei oder vier Jahren vielleicht) hat für Hoch- und Mittelton ein herkömmliches analoges Terminal für den High-Pegel-Out eines herkömmlichen Verstärkers, aber für den Tiefton schließt man zusätzlich ein Cinch-Kabel an. Allerdings könnte es dann zu ungewollten Verzögerungs-Zeiten zwischen Hoch-Mittelton und Tiefton kommen, weil die Digitalsektion eine größere Delay-Zeit hat als die passive Frequenzweiche. Wenn man das in den Griff bekäme...
Oh, ich seh' schon, ich fantasiere langsam.
Das ist aber wahrscheinlich nicht, was die meisten Kunden wollen und es würde wohl auch Viele überfordern.
Die Nachteile bestehen in den Anforderungen an das Amping. Man braucht pro Lautsprecher mehrere Verstärkerkanäle (Receiver reicht nicht, Endstufen müssen her) und ein Lautsprechermanagementsystem. Schließt man dann ein Topteil an einen Fullrange-Kanal an, kann das unter Umständen auch zu Beschädigungen an den Lautsprechern führen.
Nubert macht also den ersten Schritt in die richtige Richtung, ohne dem Kunden das (überholte) Konzept des passiven Standlautsprechers vorzuenthalten.
Wenn man nun schon den Vorstoß in diese finanziellen Dimensionen macht, kommen vielleicht auch nach und nach neue Konzepte.