Hallo zusammen,
da ich genannt wurde, einige Anmerkungen zum Thema, auch um die Begriffsverwirrung aufzuklären:
Der Begriff "Array" kommt aus dem militärischen Sprachgebrauch und meint soviel wie "Schlachtordnung".
Bezogen auf Lautsprecherwiedergabe ist die Definition von "kkbo" aus meiner Sicht sehr richtig:
Ein Array ist nicht anderes als eine Ansammlung von Boxen in definierter Anordnung an einem Punkt.
Mehrere Boxen werden dabei so angeordnet, daß ein gewüschtes Abstrahlverhalten realisiert und ein gewüschter Schallpegel erreicht wird.
Bei Betrieb in Räumen kommt noch die kontrollierte Modenanregung hinzu.
Der Begriff "Array" impliziert also - auch in seiner ursprünglichen Bedeutung - die überlegte, kontrollierte und gesteuerte Anordnung mehrerer Einheiten.
Was hier öfters angesprochen wurde, ist EINE Möglichkeit, mehrere Tieftonstrahler anzusteuern und aufzustellen:
Die Hifi-Forengemeinde hat dabei den Begriff "DBA" (Double Bass Array) von Goertz/ Wulff übernommen, welcher vielleicht etwas irreführend ist.
Hierbei wird im Tieftonbereich eine ebene Wellenfront erzeugt, die an der Hörraumrückseite kompensiert wird durch gegenphasige und zeitverzögerte Ansteuerung.
Ein Beispiel für eine Realisierung inkl. diverser Links. Messungen und Bilder ist hier zu finden:
http://www.areadvd.de/vb/showthread.php ... genumber=1
Auf Seite 4 finden sich ein paar Messungen, die aber nicht mehr aktuell sind; auf Seite 6 wird ein vorläufiges Fazit gezogen. Bitte keinen wissenschaftlichen Bericht erwarten; es handelt sich bei mir nur um Hobbywastelei.
Dennoch sind mit dem Thread die meisten Fragen zu beantworten, denke ich.
Nun noch einige Kommentare zu Äußerungen:
Neben einer ausreichenden Zahl von Woofern wird dazu wahrscheinlich eine recht trickreiche Elektronik von Nöten sein
Viele Woofer ja, trickreiche Elektronik nein. Zumindest nichts, was man nicht einfach für schmales Geld von der Stange kaufen kann.
Raumresonanzminimierung durch "Stacking" oder "Array" ist quatsch im Bassbereich
Nein. Es ist die einzige Möglichkeit, eine ebene Welle zu erzeugen (Membranfläche nimmt Größenordnung der abgestralten Schallwelle an => Große Membran mit "Lücken").
Zur Veranschaulichung empfehle ich mal mit vereinfachten theoretischen Modellen zu spielen und die Ergebnisse auf komplexere Situationen zu übertragen.
Ich denke allerdings, dass das im Wohnzimmer wohl kaum nötig sein wird, da die Wände wohl kaum Frequenzen unter 80Hz hörbar reflektieren. Absorber wären zur Not wohl das Mittel der Wahl
Hast du Schaumstoffwände? Absorber helfen leider nicht :(Hierzu müssten alle Wände im Bereich von 20 bis 100Hz einen Absorptionskoeffizienten von Alpha=1 aufweisen.
Ich empfehle mal eine Messung bei geöffnetem Fenster (Alpha=1) und Geschlossenem. Die Ergebnisse sind ernüchternd.
Gruß, Uwe