Hi,
hier hat sich ja zwischenzeitlich einiges getan.
Danke erstmal an alle die bemüht sind das Thema wieder auf das eigentliche Topic herunterzubrechen.
Klar ist alles hier besprochene richtig und nimmt einen Einfluss auf den gesamten Klang, aber ich denke es ist ausreichend besprochen worden das die Aufstellung und Ausrichtung von LS nicht immer dem Optimum entsprechen kann!
Ich werde mal versuchen die ein oder andere Frage nach meinem Wissensstand zu beantworten. Als "damals" dieses 40 Hz-Problem auftrat, hab ich auch direkt mit dem CEO von Audyssey in Kontakt gestanden, der gemeinsam mit mir versucht hat Lösungen zu finden. Daher stammen diese Informationen direkt von ihm.
Die Amplitude eines Signals glatt zu biegen, ist zwar ein wichtiges Kriterium, nur leider halt nicht alles.
Reflexionen und Hall beeinflussen den Klang ebenso, und hier kann ein Korrekturprogramm nur bedingt helfen.
Audyssey misst nicht nur die erste Amplitude sondern auch Hall und Reflexionen im Raum. Denn der gemessene Ton beinhaltet all diese Rauminformationen selbstverständlich. Keine Frage, je optimierter der Raum, desto besser. Audyssey kann nur optimierten, nicht alles korrigieren oder "wegzaubern". Es gibt sicherlich genug Grenzfälle wo das System versagt.
Mal eine andere Frage: Ist die Implementation von Audyssey eigentlich herstellerabhängig? D.h., kann es sein, dass das bei einem AVR wunderprächtig funktioniert und bei einem anderen eher nicht? Oder ist, wenn Audyssey XT32 drauf steht, immer das gleiche drin?
Die Implementierung ist tatsächlich Herstellerabhängig. Audyssey misst, kalkuliert und speichert alle Parameter der jeweiligen Kanäle ab. Der Hersteller des Receivers trifft aber die Entscheidung was aus den "erhobenen Daten" gemacht wird. Z.B. bei welchen Frequenzen ein LS als SMALL oder FULLBAND angesehen wird. Genauso entscheidet der Hersteller über die daraus resultierenden Trennfrequenzen und wie generell mit dem Bassmanagement umgegangen wird. Manche Hersteller erlauben einen Eingriff in Audyssey, bei anderen wird das System komplett deaktiviert wenn manuell nachjustiert wird. Auch gibt es Implementierungen bei den Audyssey nicht bei alles Surroundformaten funktioniert. Bei "älteren" Receivern wo die Rechenleistung ausgeht z.B. geht Audyssey dann zwar bei DTS aber bei DTS-HD MASTER nicht mehr... Muss man also schon aufpassen was genau geboten wird.
Zum Thema: Ich finde die Sache sehr interessant. Zu Audyssey zur Basskorrektur hat man bisher verschiedenes gelesen, teilweise nicht sehr positiv. Mit XT32 scheint es aber gute Ergebnisse zu geben
Die Grafiken zeigen im eigentlichen Sinne nicht die Basskorrektur, denn hier ist nicht der Subwoofer sondern die Frontlautsprecher gemessen worden. Klar, ist auch Bass, aber eben nicht der LFE-Kanal.
Und da zeigt sich dass XT32 ein DEUTLICH besseres Ergebnis liefert, ob es nur an der reinen Anzahl von Filtern liegt die XT32 mehr hat, oder auch ein Unterschied im Algorithmus vorhanden ist... k.A. Vielleicht wird ja hier auch bei den Satelliten unterhalb der Trennfrequenz korrigiert, was bei XT nicht geschieht.
Laut dem CEO von Audyssey kann XT dieses 40 Hz-Problem nicht korrigieren da für die Satelliten nur 16x statt 512x wie bei XT32 korrigiert werden kann. Audyssey setzt die Filter über den kompletten Frequenzbereich von 20 - 20.000 Hz eigenständig (also wie nah aneinander, oder wie weit entfernt sie sein müssen). "Er" ist davon ausgegangen das alle Filter für den Mittel-Hochtonbereich "draufgegangen" sind und daher im Tieftonbereich die Filter nicht mehr nah genug gesetzt werden konnten um das Problem zu beheben. Da XT32 einfach "mehr Filter" zur Verfügung hat, kann es auch "engmaschiger" korrigieren.
@TE: Was mich brennend interessieren würde ist auch, wie und ob das XT32 den AW-1000 angepasst hat. Wie sind denn hier die klanglichen Eindrücke.
Da ich 2 Subwoofer betreibe ist das so pauschal nicht zu beantworten. Da müsste ich dann wohl noch mal nur den AW-1000 alleine einmessen.
Bei beiden Subwoofern läuft die Einmessung so ab, das erst beide Subwoofer getrennt von einander auf 75 db eingepegelt werden müssen. Audyssey zeigt in Echtzeit die gemessene Lautstärke so das man gemütlich am Subwoofer nachregeln kann bis es passt.
Anschließend werden die Subwoofer einzeln gemessen um die Lautstärke noch mal zu optimieren, um die Phase anzupassen und die Entfernung zu bestimmen. Bei der abschließenden Messung aller weiteren Positionen im Raum (bis zu 8 Stück) werden beide Subwoofer gemeinsam gemessen, da sie später im Betrieb ja auch gemeinsam "spielen".
Insgesamt ist gerade der Tieftonbereich ja der kritischste. Hier fallen Unstimmigkeiten am ehesten auf. Entweder es dröhnt, es gibt gar keinen Bass... oder was auch immer... 50 cm weiter klingt es schon wieder ganz anders... zum kotzen

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Die automatische Einmessung 2er Subwoofer ist ein Segen! Vorher hab ich alles von Hand machen müssen. Jeden Subwoofer einzeln am Sitzplatz so gut wie möglich einmessen, dann beide zusammen, was immer wieder überraschende Ergebnisse lieferte, weil ja die Entfernung überhaupt nicht berücksichtigt wurde usw... Am Ende war das Ergebnis ok! Ein Kompromiss der auf dem gesamten Sofa so gut wie möglich klingt. An der einen Stelle etwas mehr Druck, an der anderen dafür ein leichtes Dröhnen... Insgesamt aber nicht der absolut mögliche Tiefgang.
Mit Audyssey XT32 ist der Bass viel gleichmäßiger auf der gesamten "Sitzbreite" verteilt. Aber nicht zu lasten der Qualität! Der Bass ist deutlich mehr zu spüren, geht tiefer und das ohne "hörbare" Kompromisse. Im Vergleich zu XT ist wirklich einfach alles deutlich besser.
Andi