Weyoun hat geschrieben:
2) Wie so oft bringe ich das "Akustische Gedächtnis" des menschlichen Organismus ins Spiel: Du gibst den Kopfhörer in Zustand A ab und bekommst ihn in Zustand B zurück. Wenn das ganze länger als ein paar Sekunden dauert, kann ein Mensch schon mal keine objektive Bewertung von jetzt zu früher abgeben. Hierzu bedarf eines eines echten Doppel-Blindtests.
Du hast vermutlich das Prinzip noch nicht verstanden: Man kann die Entzerrung per Knopfdruck zu- oder abschalten. Du hörst also während der laufenden Musik je nach Tastenstellung entweder mit oder ohne Entzerrung und kannst nahtlos zwischen beiden Modi umschalten, wenn Du das möchtest. Da brauchst Du weder das Klanggedächtnis bemühen noch Blindtests. Der Unterschied beim Umschalten ist deutlich zu hören, unabhängig davon, ob Du die Augen offen oder geschlossen hast.
Weyoun hat geschrieben:3) Das kann ich nicht objektiv beurteilen, da ich die Kurven-Mitschriebe nicht kenne (weder die Skalierung, noch ggf. Glättungsparameter und andere essentielle Parameter). Ich unterstelle auch keine Fälschung seitens der durchführenden Instanz, sondern, dass die Diagramme entweder missinterpretiert wurden (siehe notwendige Parameter im Satz zuvor), oder einfach falsch bzw. schlecht gemessen wurden. Das kann am eigenen Können oder auch am Equipment liegen. Aus meiner Arbeit als Entwicklungsingenieur kenne ich den Satz "Wer misst, misst Mist!" zur Genüge. Und bei einer Diskrepanz von +/- 6 dB kann ich einfach nichts anderes schlussfolgern.
Klar kannst Du nichts beurteilen, was Du nicht gesehen hast. Musst Du das denn auch? Ich kann Dir aber leider dabei auch nicht weiterhelfen, da ich die Messkurven nicht verfügbar habe. Es ist im Grunde auch egal, wieviel Abweichung genau es im Einzelfall war, da es in jedem einzelnen Fall wieder anders ist. Zumindest kann man nach einiger Zeit der Beschäftigung mit diesem Thema und einigen praktischen Erfahrungen zu der Erkenntnis kommen, dass es bei Kopfhörern aller Preisklassen Optimierungspotenzial gibt.
Du musst Dich auch weder um ihn noch um mich sorgen: Der Mann ist in dem Metier Zuhause und hat schon viele hochrangige Auszeichnungen für seine Arbeit bekommen. Der weiß sehr wohl, was er macht und wie Messkurven zu interpretieren sind (sonst wäre er arbeitsunfähig!). Ich bin mit meinem Optimizer sehr zufrieden und kann nur empfehlen, selber mal den Hörtest zu machen (ist auf der einen oder anderen Messe schon mal damit vertreten), um eine Vorstellung zu haben, wie der Effekt ist. Alles andere sind sonst nutzlose Spekulationen.
Ich wünsche einen schönen Abend, Kulturwolf