Dieses Problem des "seitenlastigen" Höreindrucks hatte ich zuvor auch und konnte es durch akribische Aufstellung der LS lösen (Eindrehwinkel, Abstand zwischen den LS, Abstand zur Seiten-/Rückwand,...). Meine bervorzugte Hörposition ist nicht genau der Platz gemäss der "Stereodreiecklehre", sondern etwas nach rechts versetzt; d.h. auch mein Center steht nicht genau mittig zwischen den Haupt-LS, sondern etwas nach rechts versetzt.
Da ich sowohl im Heimkinobetrieb (auf einer Linie vor dem Center sitzend) als auch im Stereobetrieb den Hörplatz nicht wechseln will, hatte ich anfänglich das Problem der Rechtslastigkeit, da bei meiner Aufstellung der rechte LS (~30cm) auf der Frontline etwas näher zum Hörplatz steht. Ich denke mal, die meisten von Euch müssen auch derlei Kompromisse aufgrund des Raumschnitts, Möbel, WAF's,... machen.
Mit einem Monosignal hat man zwar schnell die "Mitte" zwischen den LS ermittelt und die LS scheinbar korrekt positioniert; aber das ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Denn: Es gibt
mehrere Möglichkeiten der LS-Aufstellung, das Monosignal direkt aus der Mitte ertönen zu lassen. Nur: Dieses Signal lässt keinen Eindruck über Bühne, Tiefenstaffelung, Räumlicheit zu. Was bedeutet, dass ein in der Leadstimme "mittig" abgemischter Tonträger unterschiedliche Eindrücke erzeugt. So kann die Stimme mal genau zwischen den LS kleben; sogar etwas hinter der gedachten Linie bis hin leicht vor der Linie zwischen den Haupt-LS bis hin zu dem Effekt, dass einem die Stimme fast ins Gesicht springt.
Was tun? Ich bevorzuge den Höreindruck, dass die Gesangsstimme etwas vor der gedachten Linie zwischen den Haupt-LS erklingt; also wie auf der Bühne; die Stimme vorne und etwas dahinter die Musiker positioniert. Mit für mich sehr "mittig" abgemischten CDs wie z.B. Joss Stone (Mind, Body & Soul), Keri Noble (Fearless), Jamie McCullum (Twentysomething), Diana Krall (The Girl in another Room) oder Cassandra Wilson (Blue Light Til Dawn) hatte ich so lange am Eindrehwinkel und an den Wandabständen probiert, bis ich den gewünschten (=idealen?) Höreindruck hatte. Dann Gegencheck mit Monosignal und Staunen, trotz anderer Positionierung ein mittiges Signal. Keine zu breite Bühne, kein Eindruck, dass Sänger mit einem "breiten Maul" singen und eine angenehme Tiefe.
In dieser Aufstellung stellte ich dann fest, dass es keine reine Rechts-/Linkslastigkeit mehr gibt. Weitere CDs klingen auch schön aus der Mitte des Raumes; andere eher leicht nach links oder rechts versetzt. Das hängt von der Aufnahme / Abmischung ab. Nicht jeder Sänger steht auf der Bühne ja genau in der Mitte; bei manchen CDs ist es so wohl gewollt; die Stimme erklingt eher von der Seite, während die begleitenden Instrument daneben / drumherum positioniert sind.
Also Freax: Probieren ...
