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Klangbild rechtslastig

Verfasst: Mo 9. Jan 2006, 23:45
von ++Stefan++
Ich habe immer das Gefühl, dass "mehr" aus dem rechten Lautsprecher kommt als aus dem linken. Das Klangbild der Stimme ist meist um etwa 10-15Grad nach recht verschoben. Ein Blick auf die VU meter zeigt mir allerdings, dass beide Lautsprecher gleich ausgesteuert werden (immer um 1-3Watt). Schalte ich auf Mono ist die richtung aus der die Musik kommt nicht genau definierbar, sie scheint aber eher aus der Mitte zu kommen.
Für mich kamen bisher folgende Schlussfolgerungen infrage:

-->Auf dem Linken Ohr bin ich tauber als auf dem rechten (war häufiger bei einer Erkältung mal "zu", vll täusche ich mich aber auch). Bei einem Selbsttest konnte ich dies aber nicht verifizieren.

-->Raum ist nach der rechten seite Offen, auf der linken Seite ist eine Wand -> dies sollte aber dann wohl eher durch Reflektionen ein umgekehrtes Ergebnis ergeben durch den additiven diffusschall von links

-->Mein Gehirn scheint auf die rechte seite mehr wert zu legen, daher analysiert es diese Seite genauer als die linke (hat das vll etwas mit meiner ansonsten so stark ausgeprägten koordinatiosschwäche zu tun?).

-->Sind vll auch die Tönigenoire manchmal etwas effektlustiger auf der rechten Seite?

-->Ausgleich meiner politischen denkweise :twisted:

Schildert mal bitte eure Erfahrungen zu diesem Thema!

Verfasst: Di 10. Jan 2006, 00:20
von volker.p
Hallo Stefan,
bei mir ist es genau umgekehrt. Ich höre die linke Box etwas deutlicher als die rechte (nix Politik.. :wink: ).
Die linke Box steht bei mir frei. Die rechte Box, die mehr in der Ecke steht, habe ich dann etwas nach vorne gestellt und der Klang wurde besser.

Re: Klangbild rechtslastig

Verfasst: Di 10. Jan 2006, 00:23
von Philipp
++Stefan++ hat geschrieben:Schildert mal bitte eure Erfahrungen zu diesem Thema!
Bei mir schauts umgekehrt aus: Der Klang tendiert eindeutig zur linken Seite. (kann aber nix mit der Kompensation irgendwelcher politischen Ansichten zu tun haben... eher mit Bestätigung...)

Im Bassbereich unter 250 Hz lässt sich das auch messtechnisch schön nachweisen, da hab ich links satte 3 Dezibel mehr als rechts. Die Ursache liegt auf der Hand: Die rechte Box steht relativ frei (über 3 Meter bis zur nächsten Seitenwand), die linke hat nur einen knappen Meter Abstand zur Seitenwand, dazwischen steht obendrein auch noch ein Schrank (der freie Raum beschränkt sich auf etwa 60 Zentimeter). Anstatt zwei Begrenzungsflächen hab ich auf der linken Seite also drei, was zur Verdoppelung des Pegels führt (bei allen Frequenzen, deren halbe Wellenlänge größer ist als der Abstand Box-Wand).
Der Hoch- und Mitteltonbereich wirkt durch die Reflexionen ebenfalls etwas ausgeprägter, das sollte sich aber durch entsprechende Absorber in den Griff kriegen lassen. Probiert hab ichs noch nicht, ist nicht so stark dass es mich stören würde.

Mich wundert allerdings dass bei dir der Höreindruck irgendwie nicht so recht mit den bei mir wunderbar zutreffenden Erklärungen zusammenpassen will...
Das mit dem tauberen linken Ohr glaube ich nicht, denn so ein Defizit würde das Gehirn vermutlich selbständig wieder ausgleichen, und du würdest trotz leiserem Signal von links immer noch exakt in der Mitte orten.

Sitzt du denn auch wirklich perfekt mittig? Bei mir machts schon einen Unterschied in der Mittenortung, wenn ich nur 20 Zentimeter auf dem Sofa rüberrutsche...

Verfasst: Di 10. Jan 2006, 07:31
von Littlehonk
Hi Stefan,

genau das selbe Problem hab ich auch immer wieder. Allerdings ist es nicht auf eine Seite beschränkt, sondern auf beide. D.h. je nach CD/DVD oder Film im Fernsehen hab ich den Eindruck, dass der Ton mal mehr rechtslastig und mal mehr linkslastig ist. Ich bin deswegen zu dem Schluß gekommen, dass einfach viele Aufnahmen schlecht gemacht sind und sich der Toningenieur keine Mühe gegeben hat.
Ich weiß jetzt nicht was für einen Receiver du hast und ob man da die Abstände der Boxen eingeben kann, wenn ja verlass dich nicht auf das, was er selbst misst, sondern miss den Boxenabstand selbst, das hat bei mir die besten Ergenisse dahingehend gebracht.

Gruß
Heiko

Verfasst: Di 10. Jan 2006, 10:41
von Blap
Hm...

Bei mir liegt eine ähnliche Störung vor. Die hat aber nichts mit der Aufstellung der Anlage zu tun. Egal welche Anlage ich nutze, egal ob ich Kopfhörer aufsetze, mir kommt die linke Seite immer minimal dominanter vor. Laut Ohrenarzt höre ich aber auf beiden Ohren gleich gut. Vermutlich eine Störung im Schädel. Was mich bei mir nicht wundert. :mrgreen:

Verfasst: Di 10. Jan 2006, 10:57
von Caisa
Lustig, bei mir ist es die rechte Seite! 8O
Vieleicht sollten wir das Schottenwasser absetzen?!

Gruß Caisa

Verfasst: Di 10. Jan 2006, 10:57
von mcBrandy
Hi

Das eine Seite stärker zu hören ist, als die andere, kann auch andere Ursachen haben. Den einen habt ihr ja schon geschrieben, das nicht immer beide Ohren gleich sind. Dann eben ja die Aufstellung nicht gleich und meine 3. Ursache wäre, das der Verstärker nicht sauber arbeitet. D. h. das die beiden Stereo-Kanäle nicht die gleiche Verstärkung haben.

Gruss
Christian

Verfasst: Di 10. Jan 2006, 11:34
von sleepyjoe
Dieses Problem des "seitenlastigen" Höreindrucks hatte ich zuvor auch und konnte es durch akribische Aufstellung der LS lösen (Eindrehwinkel, Abstand zwischen den LS, Abstand zur Seiten-/Rückwand,...). Meine bervorzugte Hörposition ist nicht genau der Platz gemäss der "Stereodreiecklehre", sondern etwas nach rechts versetzt; d.h. auch mein Center steht nicht genau mittig zwischen den Haupt-LS, sondern etwas nach rechts versetzt.

Da ich sowohl im Heimkinobetrieb (auf einer Linie vor dem Center sitzend) als auch im Stereobetrieb den Hörplatz nicht wechseln will, hatte ich anfänglich das Problem der Rechtslastigkeit, da bei meiner Aufstellung der rechte LS (~30cm) auf der Frontline etwas näher zum Hörplatz steht. Ich denke mal, die meisten von Euch müssen auch derlei Kompromisse aufgrund des Raumschnitts, Möbel, WAF's,... machen.

Mit einem Monosignal hat man zwar schnell die "Mitte" zwischen den LS ermittelt und die LS scheinbar korrekt positioniert; aber das ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Denn: Es gibt mehrere Möglichkeiten der LS-Aufstellung, das Monosignal direkt aus der Mitte ertönen zu lassen. Nur: Dieses Signal lässt keinen Eindruck über Bühne, Tiefenstaffelung, Räumlicheit zu. Was bedeutet, dass ein in der Leadstimme "mittig" abgemischter Tonträger unterschiedliche Eindrücke erzeugt. So kann die Stimme mal genau zwischen den LS kleben; sogar etwas hinter der gedachten Linie bis hin leicht vor der Linie zwischen den Haupt-LS bis hin zu dem Effekt, dass einem die Stimme fast ins Gesicht springt.

Was tun? Ich bevorzuge den Höreindruck, dass die Gesangsstimme etwas vor der gedachten Linie zwischen den Haupt-LS erklingt; also wie auf der Bühne; die Stimme vorne und etwas dahinter die Musiker positioniert. Mit für mich sehr "mittig" abgemischten CDs wie z.B. Joss Stone (Mind, Body & Soul), Keri Noble (Fearless), Jamie McCullum (Twentysomething), Diana Krall (The Girl in another Room) oder Cassandra Wilson (Blue Light Til Dawn) hatte ich so lange am Eindrehwinkel und an den Wandabständen probiert, bis ich den gewünschten (=idealen?) Höreindruck hatte. Dann Gegencheck mit Monosignal und Staunen, trotz anderer Positionierung ein mittiges Signal. Keine zu breite Bühne, kein Eindruck, dass Sänger mit einem "breiten Maul" singen und eine angenehme Tiefe.

In dieser Aufstellung stellte ich dann fest, dass es keine reine Rechts-/Linkslastigkeit mehr gibt. Weitere CDs klingen auch schön aus der Mitte des Raumes; andere eher leicht nach links oder rechts versetzt. Das hängt von der Aufnahme / Abmischung ab. Nicht jeder Sänger steht auf der Bühne ja genau in der Mitte; bei manchen CDs ist es so wohl gewollt; die Stimme erklingt eher von der Seite, während die begleitenden Instrument daneben / drumherum positioniert sind.

Also Freax: Probieren ... :wink:

Verfasst: Di 10. Jan 2006, 12:00
von Blap
sleepyjoe hat geschrieben:Also Freax: Probieren ... :wink:
Das hilft bei mir nicht. Ich höre auch per Kopfhörer "linkslastig". Muss wohl ebenfalls politisch bedingt sein. :mrgreen:

Verfasst: Di 10. Jan 2006, 14:53
von K.Reisach
Hallo,

Bei mir ist es eher so, dass ich je nach Lied mit dem Kopf +-20cm nach rechts oder links "wandern" muss, um alles auch schön in der Mitte zu haben. Monoaufnahmen kann ich ruhig ausmessen. Es ist auf den Zentimeter genau hörbar, wo die Mitte ist! Die Lokalisation einzelner Details ist somit auch auf den Zentimeter genau!

Dem ist aber nur im absoluten Nahfeld so, auf über ca. 1,5m ist der Effekt praktisch weg und das Klangbild wird bei mir rechtslastig.

Gruß, Kevin