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Bassarray!?!

Verfasst: Do 15. Jan 2004, 20:08
von Phase
8O

Hallo Forum!

Habe mich nach einer ersten Information in diesem Forum für Ende Januar 04 zum Kauf von 2 AW 550 Subwoofer entschlossen!

Mußte hier nun mit Erstaunen etwas über ein Bassarray lesen! Zum Verständnis folgende Nachfrage:

Ich verstehe es richtig, dass es sich bei einem Bassarray um eine Vielzahl von kleineren Bass-Chassis handelt, die
an verschiedenen Stellen im Raum befestigt/aufgestellt sind und so eine bessere Beherrschung der Raumresonanzen
zu lassen. Richtig?

Also eigentlich genau das Richtige für kleinere problematische Räume?

Wäre nett, wenn mir das einer in einem nicht zu techniklastigem Deutsch erklären könnte.

Wenn Herr Nubert dann etwas in dieser Richtung plant, dann wäre es wohl besser, noch etwas mit dem Kauf zu warten?

Oder wird diese Art der Tieftonwiedergabe das zusammengesparte Salär für 2 AW 550 weit überschreiten?
Da ich einen problematischen Hörraum (16 qm) habe, bin ich natürlich jetzt am Grübeln "kaufen oder warten"?

M.f.G.

Phase

Anlage: Denon AVR 3802, Pioneer AV 668, Marantz CD 17 MK II, Philips CDR 820, Technisat Digicom 1 a,
Dynaudio 62, 4 x 52 u. 42 C sowie Philips TV 9616.

Verfasst: Do 15. Jan 2004, 20:10
von Malcolm
Kaufen, testen, im Zweifel die Hotline befragen/ausquetschen, antworten hier posten, dann entscheiden :!:

Verfasst: Do 15. Jan 2004, 20:50
von Christian K.
Kleiner Tipp am Rande:
Dies hier: "Anlage: Denon AVR 3802, Pioneer AV 668, Marantz CD 17 MK II, Philips CDR 820, Technisat Digicom 1 a,
Dynaudio 62, 4 x 52 u. 42 C sowie Philips TV 9616."
Kannst du auf folgender Seite ( http://www.nuforum.de/nuforum/profile.p ... ditprofile ) in deine Signatur eintragen. Dann wird das unter jedem Beitrag automatisch angezeigt, so wie bei mir z.B.

Verfasst: Fr 16. Jan 2004, 00:11
von g.vogt
Hallo Phase,

ich bin kein Fachmann auf diesem Gebiet und kann dir nur wiedergeben, wie ich das verstanden habe:

Dummerweise passen bestimmte tiefe Töne der Musik meist ganz gut zur Länge, Breite oder Höhe eines Raumes. Nun stell' dir so eine Schallwelle mal als Sinuswelle vor. Wenn diese als Halbwelle, als ganze Welle oder vielfaches davon genau in eine Ausbreitung des Raumes passt, dann gibt es eine heftige Resonanz. Schallwellen mit tiefen Frequenzen lassen sich außerdem im Gegensatz zu hohen kaum davon abhalten, im Raum als Welle "lange von einer Wand zur anderen zu schwappen". Hohe Töne laufen sich schnell tot, werden von Sofas, Teppichen und Gardinen, Tapeten usw. gefressen. Sie reagieren auch auf jede kleine Ecke und Kante von Möbeln usw., verändern dann ihre Richtung (Stichwort Wellentheorie, Beugung) und zerstreuen sich so schnell in alle Richtungen.

Diese tiefen Töne, diese sogenannten stehenden Wellen haben dann auch noch den Effekt, dass man den Resonanzton an manchen Stellen des Raumes sehr stark hört und an anderen Stellen hört man ihn (und das eigentlich gewünschte Musiksignal dieser Frequenz) gar nicht. Mit wenigstens zwei Subwoofern kann man diese üble Sache ein gutes Stück ausgleichen, weil sich die Stellen mit Überhöhung und Absenkung im besten Fall dann ganz gut ausgleichen, erst recht, wenn die Frontboxen im oberen Bassbereich "mithelfen". Was man so aber nicht wegbekommt ist, dass kurze Bassschläge noch ganz gut wiedergegeben werden, lange Töne wie die einer Orgel aber ein langes Nachschwingen des Raumes verursachen. Auch die Nachbarn werden sich über das Dröhnen dann sicher freuen.

Die Idee des Bassarrays ist nun, die Bässe von vorne, wo die Frontboxen auch die anderen Töne abstrahlen, in den Raum zu schieben und am anderen Ende des Raumes (beim Hörplatz) wieder "aufzusammeln". Es wird verhindert, dass die tiefen Schallwellen die hintere Raumwand erreichen, von ihr reflektiert werden und das oben beschriebene Hin und Her beginnt. Entsprechend aufgestellte Subwoofer werden dazu irgendwie so angesteuert, dass sie sozusagen mit einer Gegenbewegung die tiefen Schallwellen auslöschen. Der Bass "schwappt" also von vorne auf den Hörer zu und wird hinter ihm "aufgesaugt".

Etwa so, man möge mir die nicht fachgerechte Beschreibung verzeihen, soll ein Bassarray funktionierten. Sowas gibts auch schon, US hat sich das selber gebaut (gibts sogar Bilder von). Herr Nubert hat da was in Arbeit, womit dann hoffentlich nicht nur Technikfreaks umgehen können, das kann aber noch ein bisschen dauern. Ich vermute auch, die Lösung wird nicht ganz billig, denn dazu gehören vermutlich mindestens 4 aktive Subwoofer und ein Gerät, das diese entsprechend ansteuert.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Fr 16. Jan 2004, 00:43
von kkbo
Bitte schmeißt nicht die Begriffe durcheinander und tut dem PA-Verleiher (mir) den Gefallen:

Ein Array ist nicht anderes als eine Ansammlung von Boxen in definierter Anordnung an einem Punkt. Das hat weder was mit kleinen Membranen noch mit gegenphasigen Woofern zu tun.

Ein Bassarray hätte man beispielsweise einfach mit 4 AW-1000 zum Quadrat oder übereinander aufgestellt. Der AW-4000 wäre quasi auch ein Bassarray, nur halt in einem Gehäuse. Sowas lässt sich überigens auch mit Mittel/Hochtoneinheiten (Tops) mit engem vertikalem Abstrahlwinkel zu einer "Banane" geformt machen. Der Trick ist einfach ausgedrückt die Kopplung der einzelnen Einheiten zu einem Ganzen. Damit erzielt man einen recht hohen Schalldruck auch auf größere Entfernung.

Beim Bass macht es Vorteile, Woofer an einem Punkt anzuordnen, um Interferenzen (Auslöschungen und Erhebungen bei bestimmten Frequanzen) vorzubeugen.

Verfasst: Fr 16. Jan 2004, 01:01
von eric_the_swimmer
Das Ziel bei der Sache scheint ja, wie g. vogt gesagt hat, dahin zu gehen, die Bässe (z. B. an der Rückwand) aktiv zu absorbieren. Neben einer ausreichenden Zahl von Woofern wird dazu wahrscheinlich eine recht trickreiche Elektronik von Nöten sein. (@ kkbo: Dann ist es eben kein Array, es ist aber der Plan von Herrn Nubert).
Im übrigen weiß ich nicht, wie eine Lösung "von der Stange" in allen noch so verschiedenen Hörräumen funktionieren soll. Aber das soll nicht meine Sorge sein, sondern die von Herrn Nubert. ;-)

Der Preis der ganzen Geschichte wird den zweier AW-550 sicher um ein Vielfaches übersteigen, das wird ein richtig teures Vergnügen.

Gruß,
Philipp

Verfasst: Fr 16. Jan 2004, 01:06
von Koala
kkbo hat geschrieben:Bitte schmeißt nicht die Begriffe durcheinander und tut dem PA-Verleiher (mir) den Gefallen:

Ein Array ist nicht anderes als eine Ansammlung von Boxen in definierter Anordnung an einem Punkt. Das hat weder was mit kleinen Membranen noch mit gegenphasigen Woofern zu tun.
Nee, der Begriff des "Bass Array" meint tatsächlich die Absorption von niederfrequenten Schallwellen durch invers betriebene "Gegenarrays", die durch einen Delay tatsächlich exakt gegenphasig arbeiten, zu "schlucken", um unerwünschte Reflexionen an der Rückwand zu vermeiden.
Das von Dir beschriebene Stacking von Treibern (nuWave 125) oder Boxen ist ja Usus, das "audiophile Bass Array" dient nicht der Erhöhung der Gesamtschallaustrittsfläche (wattn Wort...), sondern der Minimierung von Raumresonanzen.

greetings, Keita

Verfasst: Fr 16. Jan 2004, 01:09
von Koala
eric_the_swimmer hat geschrieben:Im übrigen weiß ich nicht, wie eine Lösung "von der Stange" in allen noch so verschiedenen Hörräumen funktionieren soll.
Naja, man muß den Absorber "nur" invers antreiben und mit Hilfe eines Delays dafür sorgen, daß der Absorber erst dann etwas absorbiert, wenn das zu Absorbierende auch tatsächlich da ist. Im Prinzip also recht einfach, aber die Praxis... *shrug* :lol:

greetings, Keita

Verfasst: Fr 16. Jan 2004, 01:18
von kkbo
Raumresonanzminimierung durch "Stacking" oder "Array" ist quatsch im Bassbereich. Ich denke, da wird mir auch Herr Nubert nicht wiedersprechen und ich denke auch nicht, dass er das behaupten würde. (Stichwort Kugelwelle).

Und Bassarray ist genau das, was ich beschrieben habe. Du kannst auch das Array gegenüber Array nennen. Array hat aber nichts mit Welle und Gegenwelle zu tun. Aber vielleicht liegen die Begriffsschwierigkeiten tatsächlich da drin, dass ich aus dem PA-Sektor stamme und Hifi mein Hobby ist.

Aber immerhin sind wir und einig, dass ein "aktiver Bassabsorber" in der Phase um 180° gedreht und mit Delay hinter dem Hörplatz verzögert werden muss. :wink: Ich denke allerdings, dass das im Wohnzimmer wohl kaum nötig sein wird, da die Wände wohl kaum Frequenzen unter 80Hz hörbar reflektieren. Absorber wären zur Not wohl das Mittel der Wahl.

Verfasst: Fr 16. Jan 2004, 01:37
von G. Nubert
Hallo kkbo,

einfach mal unser "Technik Satt" Kapitel "Hörräume..." downloaden und durchlesen.

***admin*** (2009) das Kapitel "Hörräume..." wurde ersetzt durch "klangentscheidende Faktoren..."

http://www.nubert.de/downloads/ts_klang ... ktoren.pdf

Außerdem im Web-Page-Bereich "xxxx" "Wissen" am linken Bildschirmrand "Optimierung der Basswiedegabe" anklicken!

Gruß, G. Nubert