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ABL: Klangliche Beeinträchtigungen?

Fragen und Antworten zu Nubert ATM-Modulen
johntheone
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ABL: Klangliche Beeinträchtigungen?

Beitrag von johntheone »

Hi :) ,

ich bin Fan des ABL Moduls. Is klar. Allerdings wundere ich mich über einen Widerspruch in der Beratung. Einerseits ist das ABL ohne negative Einflüsse auf den Klang, bis auf hohe Pegel natürlich. Auf der anderen Seite steht bei den Subsat Kombis immer der positive Faktor, daß die Satelliten "von der Basslast befreit" besser aufspielen können, werden sie durch einen Sub ergänzt. Das heißt im Rückschluss, daß die Basslast für die Kompakten 35er, die ich mein Eigen nenne, klangmindernd wirkt, oder? Das ist aber doch nicht der Fall.

Gruß John
heute eng und kleinlich
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g.vogt
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Beitrag von g.vogt »

Hallo John,

dein Umkehrschluss ist sicherlich richtig. Mein Eindruck ist aber, dass bspw. eine nuWave3 bei dem, was ich als normale Lautstärke bezeichnen würde, nicht hörbar unter der Basslast leidet. Denkt man an den typischen Einsatzzweck von Subwoofern, das Heimkino, dann kann ich mir vorstellen, dass man die Kompaktbox mit ABL und Basseffekten vom LFE dagegen schon eher überfordern kann.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
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Grummel
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Beitrag von Grummel »

Hallo johntheone,

das ABL be- und entlastet die Boxen:

Zum Einen werden natürlich einige Frequenzbereiche überhöht, so dass diese mit den dafür eigentlich nicht geeigneten kleinen Membranen wiedergegeben werden können.

Zum anderen werden durch das ABL die darunterliegenden Frequenzbereiche, die ohnehin nicht wiedergegeben werden können, ausgefiltert. Das bedeutet die Boxen werden hier von evtl. vorhandenen niederfrequenten Signalen entlastet.

Ohne diese Entlastung wäre der Einsatz eines ABL IMHO kaum möglich, da sonst auch diese nicht hörbaren Frequenzen verstärkt würden, was die Boxen übermässig belasten würde.

Zudem ist es auch so - ich glaube rudijopp hat das kürzlich beschrieben -, dass zum Beispiel kleine Boxen wie die DS-50 mit ABL nicht mehr so belastbar sind wie ohne ABL. Das unterstreicht ja der Aussage, dass kleine Satelliten durch einen Subwoofer deutlich entlastet werden.

Bei größeren Satelliten wie den 35ern ist dieser Effekt nicht so schnell zu spüren - jedenfalls nicht bei Zimmerlautstärke und etwas darüber.

Grummel
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Beitrag von g.vogt »

Hallo Grummel,

das mit der Entlastung stimmt auch, kann ich in Verbindung mit dem Plattenspieler bestätigen. Das Rumpeln des Plattenspielers sorgt bei hoher Lautstärke für einen merkwürdig unruhigen Klang, sozusagen ein Vibrato des Nutzsignals. Mit ABL verschwindet dieser Effekt.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
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elchhome
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Beitrag von elchhome »

Der Subsonicfilter des ABLs reduziert auch das unkontrollierte "Wabbeln" der Lautsprechermembranen, wenn man die Boxen mit Testsignalen malträtiert (akustischer Kurzschluß).

Gruß, Andreas
raw
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Beitrag von raw »

Hi,

also ich habe noch nie einen LS richtig "freier" aufspielen hören, nachdem er von einem Sub unterstützt wurde.

Das wäre ja auch ein bisschen blöd, wenn bei viel Basswiedergabe eine Box deutlich(!) schlechter spielen würde, als mit wenig/kaum Basswiedergabe. Dann würde doch die Box bei HipHop, "paukenreicher" Klassik sofort schlecht klingen. Das halte ich für ein Gerücht.

Ein ABL belastet halt einfach den Verstärker mehr, folglich muss der Verstärker ziemlich potent und gut konstruiert sein, um das Signal noch mit wenigen klangverschlechternden Faktoren zu den LS zu leiten.
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Beitrag von JensII »

Verstärkereigenschaften sieht man ja in diesem einen Diagramm von Herrn Nubert, wo der 450 Watt-VV verzerrt und ein Onkyo absolut sauber spielt! Leistung ist nicht alles, auch die Qualität der Leistung zählt!!!
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TheRock
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Beitrag von TheRock »

Hallo,

so wie schon geschrieben, handelt es sich bei den Auswirkungen um extreme.

Ich betreibe die 35er mit ABL an einem Verstärker mit hoher Leistung und habe bei Tests (!!subjektiv nach Gehör, wohlgemerkt, falls wieder mal hier ein "Zeigefinger" erhoben werden sollte :wink: ) keine Verzerrungen, Clipping oder ähnliches feststellen können. (Ich bin erstaunt, welch Druck und Kraft die 35er entwickeln können, mal nebenbei bemerkt)

Ich gehe davon aus, das nichts "passieren" kann, wenn nicht gerade täglich in maximaler Lautstärke gehört wird.

TR
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G. Nubert
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Beitrag von G. Nubert »

Hallo,
johntheone hat geschrieben:...daß die Satelliten "von der Basslast befreit" besser aufspielen können, werden sie durch einen Sub ergänzt
das bezieht sich zunächst auf "sehr kleine" Satelliten, die ab einer gewissen Lautstärke in den "Blubber-Bereich" geraten würden (also deutlich hörbar den "linearen, fast verzerrungsfreien" Bereich verlassen).

Das Abkoppeln der Satelliten vom Tiefbass verhindert diese Verzerrungen natürlich.
Dieser Sachverhalt wird dann öfters (auch an einigen Stellen in unseren technischen Unterlagen) vielleicht etwas zu pauschal auch auf größere Boxen übertragen.

Je nach Anspruch an die Präzision des Klangbildes bekommt man diesen Vorteil allerdings nur um den Preis einer gewissen "Inhomogenität", "Brummeligkeit" und "geringeren Plötzlichkeit" (was für Surround-Effekte aber kaum eine Rolle spielt).
Das kommt überwiegend vom "Time-Delay" der "Subwoofer-Trennung", die nur durch eine Kompensation des group delay durch DSPs mit FIR-Filter verhindert werden kann.

Das folgende Infoblatt beschreibt einen Teil des Problems. (Darüber hinaus gibt es üblicherweise noch einen group delay-Anstieg durch die untere Grenzfrequenz des Lautsprechers):

***admin*** (2009) Der folgende link wurde inzwischen aktualisiert.

http://www.nubert.net/g-nubert/Woofer_frq_u_delay.pdf

Bei sehr kleinen Satelliten (< 1-Liter-"Milchtüte") ist ein Subwoofer praktisch immer ein Gewinn.

Bei einer Kombi RS-5 (oder DS-50) mit ABL-5/50 tendiere ich für Lautstärken, die man mit größeren Boxen mit bis zu etwa 2x5 oder 2x10 Watt erreichen würde, für viele Musik-Stücke bereits zur ABL-Lösung, statt zu Woofern.

Bei einer nuLine-30- oder nuWave 35/ABL-Kombi erreicht man im "Musik-Einsatz" eine sehr saubere und "mächtige" Wiedergabe bis etwa zu Lautstärken, wie man sie bei typischen großen Standboxen (z.B. 86 dB/1W) in Verbindung mit etwa 2x80 Watt-Verstärkern kennt.
Bei ganz speziellen Sachen - wie z. B. großen Orgelpfeifen oder sonstige "bebenden" Tiefbässen" können diese Kombis aber schon beim "2x40 Watt-Vergleich" etwas unsauber (leicht "blubberig") werden.

Der oft zitierte Effekt mit den "Doppler-Verzerrungen", bei dem die Bässe auf die Mitten (z.B. zwischen 500 und 2000 Hz) "aufmoduliert" werden ist zwar messbar, aber selbst im Direktvergleich kaum von klanglicher Bedeutung.

Im Übrigen macht eine nuLine 30 mit dem ABL auch nicht mehr Hub als eine große Standbox mit gleicher Membranfläche...

Gruß, G. Nubert
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elchhome
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Beitrag von elchhome »

Hallo Herr Nubert,

vielleicht könnten Sie mal kurz beschreiben, ob und wie es sich auswirkt, wenn man den Subwoofer über die Pre-outs des Verstärkers ansteuert (low-cut=40Hz) und dann das Ausgangssignal des Subwoofers in das ABL einspeist.

1) Macht das die Bassimpulsgenauigkeit völlig "zur Sau"?
2) Interagieren die beiden Subsonicfilter irgendwie miteinander?

Gruß, Andreas
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