Die HRTF ist bei der Schallquellenortung die zentrale Figur. Was das ganze verkompliziert, ist die Tatsache, daß es eine individuelle Größe ist. Man müßte sie ausmessen und individuell anwenden.Malte hat geschrieben:Hallo Frank+Oliver,
Natürlich spielt die HRTF eine Rolle bei der Wahrnehmung der Phantomschallquelle - gerade in Bezug auf die vertikale Ortung (wo das Gehör prinzipiell erheblich ungenauer ist als horizontal), aber auch bei der klangfarblichen Wahrnehmung.
Wenn ich eine Schallquelle mit (phi,theta,r) habe und diese mit einem 2-Kanal-Stereo-System wiedergeben will, dann muß ich auf die beiden Lautsprecher, die bei symmetrischer Aufstellung und symmetrischen Raum bei (+/-phi,0,r0) befinden, so ansteuern, daß am TrommelfellDaß eine Phantomschallquelle per se diffus ist, ist hingegen nicht nachvollziehbar - das ist sie nur, wenn wenn andere negative Einflüsse, wie oben beschrieben, vorhanden sind. Ansonsten ist eine Phantomschallquelle in der Horizontalen ähnlich ortungsscharf wie eine entsprechende Realschallquelle.
das Signal anliegt, was eine Schallquelle bei (phi,theta,r) verursacht hätte. Selbst bei phi=theta=0 ist dies aber nicht einfach ein linear abgeschwächtes Signal, sondern das Signal muß noch linear verzerrt werden.
Der Fakt ist seit den 50er Jahren bekannt und er wurde durch allerlei ominöse Vorbauten realisiert.
Wird diese Entzerrung nicht gemacht, dann reagiert das Gehirn etwas verärgert mit:
- etwas erhöhter Lokalisierung (wo die HRTF so ist, die dann noch am besten für zum Signal paßt)
- Ortungsunschärfen: es kann das Signal nicht sauber zuordnen. Diese Effekt kann bis ca. 50° Öffnungswinkel noch vernachlässigt werden,
bewirkt aber ein störendes Aufbrechen des Klangbildes ab 65...70°.
Man kann das durch geschicktes Processing so weit reduzieren, daß 90...100° möglich sind, was für so was wie Surround über 2 Lautsprecher idealer ist als die heutigen 60°, weil das Übersprechen zwischen den Ohren geringer ist.
Wenn man bei einer Aufnahme sehr gute Ortungsschärfe erzielt, dann kann man mittlerweile davon ausgehen, daß Q-Sound-ähnliche Techniken zum Zug gekommen sind. Bei vielen Aufnahmen ist das zu offensichtlich.Daß auf Aufnahmen prinzipiell auch ortungsunscharf und sogar diffuse/mehrfach abgebildete Phantomschallquellen möglich sind, ist unbestritten -
Ich wollte mal Buch drüber führen, wo das zu offensichtlich ist, habe es aber bis jetzt nicht getan. Deutliches Kennzeichen ist neben einer sehr schönen Bühnendarstellung mit sehr schöner Transparenz das Zusammenbrechen des Klangbildes bei stärkerer Verdrehung des Kopfes.
Ortung von Instrumenten außerhalb des Basis kann auch auftreten, ist aber häufig so dezent gemacht, daß es nicht auffällt.
Aufnahmen aus der Monozeit haben auf Grund von Klangverfälschungen erhebliche Stabilitätsprobleme bei der Ortung, die auftretenden Verfärbung führen zu vertikalen Ortungsfehlern im Bereich von bis zu 15°.ich bezog mich deshalb auch eindeutig auf das Hören einer MONO-Aufnahme. Diese muß immer scharf abgebildet werden, sonst liegt ein Wiedergabefehler vor.
Es gibt ein paar nette Demos, wo trotz L=R durch Verfärbungen des Signals die Ortung nach hinten springt und die Nackenhaare
sich etwas kräuseln ...
... Schreiben in diesen Panzersehschlitzen ist was grausames ... ist wie C64 ...